Rathaus Oberhausen

Extrembergsteigerin berichtet von der Besteigung des K2

Bild: Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner. (Foto: Ralf Dujmovits/AMICAL ALPIN)
Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner. (Foto: Ralf Dujmovits/AMICAL ALPIN)

Mit 8.611 Metern ist der K2 der zweithöchste Berg der Erde. Unter Bergsteigern gilt er als weitaus anspruchsvoller als der Mount Everest. Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner berichtet am Donnerstag, 1. August 2019, im Gasometer von ihren Erfahrungen und wie es ihr gelang, den Gipfel des K2 zu erreichen.

Im winzigen Notbiwak
Ein halbes Dutzend Mal hatte Gerlinde Kaltenbrunner, die erste Frau, die ohne zusätzlichen Sauerstoff auf allen Achttausendern dieser Erde stand, den Gipfelsturm auf den K2 an der schwer zugänglichen Grenze zwischen Pakistan und China schon abbrechen müssen. Auch der aktuelle Versuch schien zu scheitern. Als sechsköpfiges Team brachen sie auf. Nach etlichen Stürmen, mehrfachen Auf- und Abstiegen in die Todeszone über 7.000 Metern und einem zweiwöchigem Verharren im Basislager tat sich nun ein kleines Wetterfenster auf. Das mittlerweile auf vier Personen geschrumpfte Team, das nur wenige hundert Meter unter dem 8.611 Meter hohen Gipfel im winzigen Notbiwak kauerte, schöpfte neue Hoffnung.
 
Die Stille auf dem K2
Kaltenbrunner schildert die Anforderungen des Extrembergsteigens in allen Details: die Enge im Zelt, die notdürftigen Massagen, um die Zehen wieder zum Leben zu erwecken, und die Not, selbst bei größter Erschöpfung Schnee zu schmelzen und in großen Mengen zu trinken, weil das Blut zu verdicken droht. Und immer wieder zieht Kaltenbrunner auch Parallelen: „Sie kennen das sicher auch: Wenn sie glauben, jetzt geht gar nichts mehr, hilft meist schon noch ein bisschen mehr Geduld“. Ihr kleines Team wurde dafür belohnt mit einer Viertelstunde Stille auf dem K2.
 
Beschwerlich und wunderschön
Mit exemplarischen Ausschnitten einiger Expeditionen berichtet Gerlinde Kaltenbrunner auf sehr persönliche Weise von ihren Erfahrungen. Ihre Zuhörer erleben mit, wie herausfordernd, beschwerlich und dennoch wunderschön der lange Weg zu diesen faszinierenden Giganten war. Und wie sie sich trotz Rückschlägen immer wieder aufs Neue motiviert. Sie zeigt auf, was die Berge in den zwei Jahrzehnten in ihr bewirkt und entwickelt haben: Willensstärke und Disziplin, Vertrauen und Geduld sowie Intuition und Begeisterungsfähigkeit. In der langjährigen, wiederkehrenden Begegnung mit der großartigen Natur des Himalaya und Karakorums kristallisierten sich diese Werte als ihre Lebensinhalte heraus, deren konsequente Umsetzung zum Erfolg führte. Die höchsten Berge dieser Welt, unter anderem der K2, in dem es im zweiten Teil des Vortrages gehen wird, wurden so zu ihren Lehrmeistern.

Wegen der großen Nachfrage wiederholt Gerlinde Kaltenbrunner ihren ausverkauften Vortrag vom vergangenen Jahr. Die Einleitung dazu kommt von Prof. Dr. Stefan Dech, Direktor des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums des DLR. Sein Thema: „Der Blick aus dem All: Planet Erde im Wandel.“

Kurzinfo
Donnerstag, 1. August 2019
Beginn 19:30 Uhr, Einlass 18:30 Uhr
Eintrittskarten kosten 18 Euro (15 Euro ermäßigt) und sind erhältlich an der Gasometer-Kasse oder gegen Aufpreis online bei Ticketmaster.
Der Besuch der Ausstellung „Der Berg ruft“ mit dem schwebenden Matterhorn und die Fahrt aufs Gasometer-Dach mit Blick über das westliche Ruhrgebiet sind im Preis inbegriffen.
 
Weitere Termine
Ulla Lohmann erzählt am 21. August 2019 von ihrer Leidenschaft für brodelnd-heiße Vulkane und steigt gemeinsam mit ihren Zuhörern hinab zu einem der größten Magmaseen der Erde.
Am 4. September 2019 berichtet Air-Zermatt-Pilot Daniel Aufdenblatten von einem außergewöhnlichen Hubschraubereinsatz in über 7.000 Metern Höhe im Himalaya, der ihm und seinem Partner Richard Lehner die höchste Auszeichnung der Luftfahrt einbrachte.
Die Abschlussveranstaltung mit Reinhold Messner am 18. September ist bereits ausverkauft!
 
â–º Weitere Informationen auf www.gasometer.de.