Rathaus Oberhausen

Das Gasometer-Programm 2019

Bild: 					                    Mehr als 600.000 Besucher sind dem Ruf des Berges schon gefolgt.
Mehr als 600.000 Besucher sind dem Ruf des Berges schon gefolgt.

„Der Berg ruft“ heißt die aktuelle Erfolgs-Ausstellung im Gasometer Oberhausen. 600.000 Besucher sind dem Ruf bereits gefolgt und haben sich unter anderem von dem „schwebenden Matterhorn“, dem Höhepunkt der Ausstellung, begeistern lassen. Wer mehr wissen möchte über die extremen Herausforderungen in eisigen Höhen, über Leben und Kultur im Umfeld der steinernen Giganten, für den gibt es auch in diesem Jahr im Gasometer Oberhausen ein Begleitprogramm mit packenden, bildstarken Vorträgen und Veranstaltungen. Bergsteiger, Abenteurer, Extremsportler und Helfer wie Stefan Glowacz, Ulla Lohmann und Daniel Aufdenblatten erzählen von ihren Erfahrungen. Es gibt ein Wiedersehen mit Reinhold Messner, Gerlinde Kaltenbrunner und Lars Abromeit – und Möglichkeiten zum Mitmachen gibt es auch.

Die Termine im Einzelnen:
23. Mai, 19.30 Uhr Stefan Glowacz
Von der Arktis bis in den Orient
Drei einzigartige Expeditionen stehen im Mittelpunkt der aktuellen Präsentation des Abenteurers und professionellen Free-Climbers Stefan Glowacz: nach Baffin Island, Borneo und Oman. Den Auftakt bildet die jüngste Expedition ins Epizentrum des Big Wall Kletterns, dem Sam Ford Fjord in Baffin Island. Als erstes Team überhaupt gelang es Stefan Glowacz gemeinsam mit Robert Jasper und dem Fotografen Klaus Fengler von Clyde River aus, dem letzten Zivilisationspunkt, während des Eisaufbruchs aus eigener Kraft in den berühmten Sam Ford Fjord zu gelangen. Mit spektakulären Bild- und Filmsequenzen dokumentiert Glowacz diese einzigartige Expedition – von der ersten Vision bis zur Umsetzung. Im zweiten Teil nimmt Stefan Glowacz sein Publikum mit auf eine überaus exotische Reise ins Hinterland der drittgrößten Insel der Welt – Borneo. Ziel: der höchste Berg Malaysias, der Kinabalu. Die bizarre Felslandschaft in der über 4000 Meter hohen Gipfelregion ist ein atemberaubender Platz für Kletterer. Jedoch: der Weg dorthin ist gespickt mit Schwierigkeiten und Kuriositäten. Kein Berg, kein Gipfel steht im Mittelpunkt der dritten und letzten Vortragssequenz. Es geht ins Innere der Erde, genauer in die zweitgrößte Höhlenkammer der Welt. Im Oman wagen zwei Ausnahmeathleten unterschiedlicher Generationen ein gemeinsames Kletterprojekt: Stefan Glowacz, Spezialist für Expeditionen in entlegene Regionen mit hohem Abenteuer-Faktor und Chris Sharma, bekannt für schwierigste Sportkletterrouten und Erstbegehungen. Den beiden Athleten gelingt nach 12-tägiger Kletterei im Oman Außergewöhnliches. Die 13-Seillängen-Tour mit Schwierigkeiten zwischen 7c+ und 8b+ ist wahrscheinlich die anspruchsvollste Dach-Kletterei weltweit.
Beginn: 19.30 Uhr; Preis: 18 Euro (15 Euro erm.) an der Gasometer-Kasse oder hier bei Ticketmaster

13. Juni, 19.30 Uhr Lars Abromeit
Gipfel der Erkenntnis
Eine Gruppe von Intensivmedizinern erforscht im Himalaya auf mehr als 7000 Meter Höhe, was im Körper des Menschen passiert, wenn der Sauerstoff knapp wird. Ein Geologe trifft in den Tafelbergen von Südamerika auf versteinerte Kreaturen, die wie Lebensformen von fernen Planeten wirken. Und Gletscherforscher erkunden in Eishöhlen der Alpen, wie Europa sich durch den Klimawandel verändern wird: Wissenschaftler besteigen Berge für höhere Zwecke. Sie suchen Erkenntnisse, die sie in der Ebene niemals finden könnten – und die uns allen zu Gute kommen. Sie sind Helden der Neuzeit. GEO-Expeditionsreporter Lars Abromeit begleitet seit 15 Jahren Forscher in Regenwälder und Wüsten, ins Hochgebirge, zu glühenden Vulkanen und in verschlungene Höhlensysteme. In spektakulären Bildern erzählt er im Gasometer von den drei spannendsten Berg-Abenteuern, die er dabei bisher erlebt hat: eine Entdeckungsreise durch Schnee, Eis und Fels zu den Grenzen des Wissens.
Beginn: 19.30 Uhr; Preis: 18 Euro (15 Euro erm.) an der Gasometer-Kasse oder hier bei Ticketmaster

1. August, 19.30 Uhr Gerlinde Kaltenbrunner
Die hohen Berge – meine Lehrmeister
Wiederholung aufgrund der großen Nachfrage im vergangenen Jahr! Gerlinde Kaltenbrunner war die erste Frau, die ohne zusätzlichen Sauerstoff alle Achttausender der Erde bezwang. Mit exemplarischen Ausschnitten einiger Expeditionen berichtet sie im Gasometer auf sehr persönliche Weise von ihren Erfahrungen. Ihre Zuhörer erleben mit, wie herausfordernd, beschwerlich und dennoch wunderschön der lange Weg zu diesen faszinierenden Giganten war. Und wie sie sich trotz Rückschlägen immer wieder aufs Neue motiviert. Dabei wird sie aufzeigen, was die Berge in den zwei Jahrzehnten in ihr bewirkt und entwickelt haben: Willensstärke und Disziplin, Vertrauen und Geduld sowie Intuition und Begeisterungsfähigkeit. In der langjährigen, wiederkehrenden Begegnung mit der großartigen Natur des Himalaya und Karakorums kristallisierten sich diese Werte als ihre Lebensinhalte heraus, deren konsequente Umsetzung zum Erfolg führte. Die höchsten Berge dieser Welt wurden so zu ihren Lehrmeistern. Im zweitenTeil des Vortrages berichtet Kaltenbrunner von der Besteigung des K2, des Schwierigsten aller Achttausender. Auf der chinesischen Seite des Berges gelang Gerlinde Kaltenbrunner 2011 in einem internationalen Team im siebten Anlauf der Gipfel über den sehr anspruchsvollen und wenig begangenen Nordpfeiler. Gerlinde Kaltenbrunner war diplomierte Krankenschwester, bis sie sich nach einer Zwischenstation im Sportbekleidungsvertrieb zur unsicheren Karriere als Berufsbergsteigerin entschied.
Eingeleitet wird der Vortrag von Prof. Dr. Stefan Dech, Direktor des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums des DLR. Sein Thema: „Der Blick aus dem All: Planet Erde im Wandel.“
Beginn: 19.30 Uhr; Preis: 18 Euro (15 Euro erm.) an der Gasometer-Kasse oder hier bei Ticketmaster

21. August, 19.30 Uhr Ulla Lohmann
„Abenteuer Vulkan“: Reise zum Mittelpunkt der Erde
Die Fotojournalistin und Dokumentarfilmerin Ulla Lohmann ist eine leidenschaftliche Abenteurerin mit einer ausgeprägten Faszination für Vulkane. In einen der größten aktiven Krater, den Benbow in der Südsee, ist sie als erste Frau hinabgestiegen – und das mehr als einmal. Von ihren Forschungsreisen und von ihren persönlichen Träumen, Rückschlägen und Erfolgen erzählt Lohmann mit atemberaubenden Bildern und Videos in ihrer Multivisionsshow.
Vor über 30 Jahren, als Achtjährige, besucht Ulla Lohmann mit ihren Eltern im Urlaub zum ersten Mal einen Vulkan. Der Blick in den Vesuv weckt in ihr eine tiefe Sehnsucht. Dann stolpert sie über einen archäologischen Fund und erreicht mit der Rekonstruktion eines Lurchskeletts bei „Jugend forscht“ den Bundessieg. Mit dem Preisgeld finanziert die Abiturientin eine anderthalbjährige Weltreise – und wird zur Forscherin und Journalistin.
Im Südseestaat Vanuatu blickt Ulla Lohmann schließlich zum ersten Mal in den aktiven Krater des Benbow, dem weltweit größten Produzenten von vulkanischen Gasen. „Seitdem ich diesen Vulkan zum ersten Mal gesehen habe, wollte ich nur eines: Ganz tief in sein Inneres klettern, um so nah wie möglich an den brodelnden Lava-See zu gelangen.“ So extrem dieser Traum erscheint, Lohmann setzt in ihn tatsächlich um. Zehn Jahre nach diesem Entschluss steigt sie erstmals in den Benbow-Krater hinab.
Ulla Lohmann nimmt das Publikum nicht nur mit auf die ebenso mutige wie bedeutende Forschungsreise; sie es lässt auch an ihrer Lebensgeschichte teilhaben. Ulla Lohmann, 1977 in Kaiserslautern geboren, arbeitet als Fotojournalistin und Dokumentarfilmerin. Ihr Geographie- und Journalistikstudium schloss sie in den Fächern Umweltmanagement und Fotojournalismus ab. Ihre Spezialgebiete sind Vulkane und indigene Völker. Bisher arbeitete sie unter anderem mit GEO, National Geographic, Stern View, ARD, ZDF und BBC
zusammen.
Beginn: 19.30 Uhr; Preis: 18 Euro (15 Euro erm.) an der Gasometer-Kasse oder hier bei Ticketmaster

4. September, 19.30 Uhr Daniel Aufdenblatten
Bergrettung zwischen Matterhorn und Everest
Der Air-Zermatt Pilot Daniel Aufdenblatten war im April 2010 mit Bergretter Richard Lehner in Nepal. Sie bildeten die dortigen Piloten für Bergrettungen mit der sogenannten Longline aus, als das Schulungsprogramm durch einen Notruf aus dem Himalaya unterbrochen wurde: Drei spanische Bergsteiger waren am Annapurna auf über 7000 Metern in Bergnot geraten. Noch nie zuvor war eine Helikopterrettung auf dieser Höhe durchgeführt worden. Das Umfeld und die herrschenden Rahmenbedingungen bedeuteten höchste Risiken: Minustemperaturen von 50°C, extrem niedriger Sauerstoffgehalt, starke Windböen, absolutes Limit für die Turbinenleistung und den Auftrieb an den Rotorblättern.
Obwohl noch nie jemand eine Rettung in solcher Höhe versucht hatte, zögerten Lehner und Aufdenblatten keine Sekunde. In der Todeszone waren sie physisch und psychisch aufs Äußerste gefordert und riskierten ihr eigenes Leben. Sie erbrachten bei der ersten Rettung auf dieser Höhe einmalige Spitzenleistungen und machten prägende Grenzerfahrungen. Der beeindruckende Vortrag wird mit einmaligen Bildern aus dem wunderschönen Himalaya auch optisch ein Leckerbissen nicht nur für Bergfreunde.
Am 8. März 2011 wurden Aufdenblatten und Lehner für die einzigartige Leistung in Washington, DC mit dem „Oskar“ der Luftfahrt, dem Heroism Award, ausgezeichnet. Dies ist weltweit die höchste Auszeichnung, die in der Luftfahrt vergeben wird.
Daniel Aufdenblatten, geboren 1975 in Zermatt, ist ausgebildeter Linien- und Helikopterpilot. Er sammelte in den USA mehrere Jahre Erfahrung bevor er 2005 zur Air Zermatt stieß. Er hat mit über 7000 Flugstunden und 2500 Rettungsflügen große Erfahrung, auch mit Flügen unter anspruchsvollen Bedingungen.
Beginn: 19.30 Uhr; Preis: 18 Euro (15 Euro erm.) an der Gasometer-Kasse oder hier bei Ticketmaster

18. September, 19.30 Uhr Reinhold Messner
Über Leben
Reinhold Messner darf als lebende Legende gelten: Als erster Mensch stand er im Alleingang auf den höchsten Gipfeln der Erde. Er bezwang alle Achttausender, durchquerte die Antarktis, die Wüste Gobi und die Taklamakan.
Seine Vita umreißt nur kurz einen Lebensbogen zwischen Geburt und Tod. Ungeschminkt erzählt Reinhold Messner, dessen Neugier und Zuversicht ungebrochen sind, in seinem aktuellen Vortrag über die Essenz seiner Lebenserfahrung und ringt um Begriffe wie Mut, Leidenschaft und Verantwortung.
Wie riecht Heimat? Wie viel Freiraum braucht ein Kind? Wie überlebenswichtig sind Angst, Egoismus und Instinkt? Reinhold Messner skizziert in Etappen seinen Weg vom Südtiroler Bergbub zum größten Abenteurer unserer Zeit, zum kampflustigen Politiker, engagiertenBauern, Wanderfreund von Managern und Politikern, zum Gründer einer einzigartigen Museumslandschaft, zum Ehemann, vierfachen Vater und Familienmenschen. In ungezählten Expeditionen hat er ausprobiert, wie Überleben funktioniert. Freimütig hält er heute Rückschau auf sieben Jahrzehnte, die schon früh von extremen Naturerlebnissen und Begegnungen mit dem Tod geprägt waren, spricht über Ehrgeiz und Scham, Alpträume und das Altern, über Neuanfänge und über die Fähigkeit, am Ende loszulassen.
Beginn: 19.30 Uhr; Preis: 25 Euro (22 Euro erm.) an der Gasometer-Kasse oder hier bei Ticketmaster
Der Besuch der aktuellen Ausstellung „Der Berg ruft“ mit ihrem 17 Meter hohen, schwebenden Matterhorn und die Fahrt aufs Gasometer-Dach mit Panorama-Blick über das Ruhrgebiet sind bei den Vorträgen jeweils im Preis eingeschlossen.

DER BERG RUFT
„Der Berg ruft“ ist eine Ausstellung der Gasometer Oberhausen GmbH in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt unter der Gesamtleitung von Jeanette Schmitz und Prof. Dr. Stefan Dech.
Kuratoren sind Prof. Peter Pachnicke und Nils Sparwasser, die im Gasometer Oberhausen bereits mitverantwortlich für die Realisierung der Ausstellung „Wunder der Natur“ waren. Ort: Gasometer Oberhausen, Arenastraße 11, 46047 Oberhausen

Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen: 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen; in den NRW-Ferien an allen Wochentagen geöffnet.

Eintrittspreise: Erwachsene 10 EUR, ermäßigt 7 Euro,
Familien (2 Erwachsene, bis zu 5 Kinder) 23 Euro
Dauer: 16. März 2018 bis 27. Oktober 2019

Weitere Informationen im Internet unter www.gasometer.de