Rathaus Oberhausen

"Integration Point" für Flüchtlinge eröffnet

Bild: Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung durch Jürgen Koch (Agentur für Arbeit), Oberbürgermeister Daniel Schranz und Georg Sondermann (Jobcenter). (Foto: Stadt Oberhausen)
Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung durch Jürgen Koch (Agentur für Arbeit), Oberbürgermeister Daniel Schranz und Georg Sondermann (Jobcenter). (Foto: Stadt Oberhausen)

Die Agentur für Arbeit Oberhausen, das Jobcenter Oberhausen und die Stadt Oberhausen haben zum Jahresbeginn einen „Integration Point“ eröffnet. Die gemeinsame zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge befindet sich im Altbau des Technologiezentrums Umweltschutz. Gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und in zentraler Lage, bietet der „Integration Point“ Hilfen aus einer Hand für Asylbewerber und Flüchtlinge.

Denn die schulische, berufliche und gesellschaftliche Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern sind Herausforderungen, denen sich auch die Akteure des Oberhausener Arbeitsmarktes stellen. Eine frühzeitige Arbeitsmarktintegration ist nicht nur ein wesentlicher Baustein zur gesellschaftlichen Integration, sondern soll auch dazu dienen, die Gefahr von Langzeitarbeitslosigkeit zu vermeiden. Auch vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftebedarfs muss das Potenzial von Flüchtlingen und Asylbewerbern frühzeitig erhoben und für den Arbeitsmarkt nutzbar gemacht werden.

Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde die gemeinsame Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit im Integration Point von allen Beteiligten unterschrieben und das umfassende Beratungsangebot vorgestellt.
Aktuell leben über 2.270 Asylbewerber/innen verschiedenster Nationalitäten mit unterschiedlichen Bleiberechtswahrscheinlichkeiten, Sprachkenntnissen und Bildungsniveaus in Oberhausen, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.

Im neu eröffneten „Integration Point“ arbeiten ab sofort Spezialisten und Spezialistinnen des Jobcenter Oberhausen, der Agentur für Arbeit Oberhausen und der Ausländerbehörde Hand in Hand, um eine frühestmögliche und auch nachhaltige Integration auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu erreichen. Zudem soll damit auch der nahtlose Übergang von Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu Zahlungen des Arbeitslosengeldes II sichergestellt werden.

„Das Thema Flüchtlinge ist allgegenwärtig und stellt unsere Stadtgesellschaft vor große Herausforderungen. Nach der Unterbringung und Versorgung muss es nun verstärkt um die Integration gehen. Dafür sind Bildung und Arbeit wichtige Voraussetzungen“, betonte Oberbürgermeister Daniel Schranz. Die Eröffnung des „Integration Point“ sei genau die richtige Antwort darauf: Durch die verschiedenen Kompetenzen und eine gebündelte Beratung werde eine Lotsenfunktion für die Flüchtlinge ermöglicht, ohne dabei die Integrationsbemühungen für einheimische Ausbildungplatzsuchende und Arbeitslose zu verringern.

Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Oberhausen, hat den Gedanken der Zusammenarbeit von Anfang an unterstützt: „Bereits seit mehreren Monaten gehen wir mit unseren Talentscouts in die Flüchtlingsunterkünfte und beraten die Menschen vor Ort. Dabei geht es vor allem darum, mehr über die Kenntnisse, die Fähigkeiten und Talente der Flüchtlinge zu erfahren, um sie schnellstmöglich in Ausbildung oder Arbeit zu bringen. Nun haben wir eine zentrale Anlaufstelle, in der alle Asylbewerber und Flüchtlinge eine fundierte Beratung und alle wichtigen Informationen erhalten können. Ein großer Schritt nach vorne für die Integration der Menschen.“

Georg Sondermann, kommissarischer Geschäftsführer des Jobcenter Oberhausen, sieht in der Einrichtung dieser zentralen Anlaufstelle für Flüchtlinge ein gutes Signal: „Die finanzielle Absicherung beim Wechsel von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zum Arbeitslosengeld II wird durch die enge Kooperation zwischen Jobcenter und der Kommune nahtlos sichergestellt. Um die berufliche Integration der Flüchtlinge koordiniert und reibungslos zu unterstützen, ziehen alle beteiligten Partner an einem Strang und unterstreichen damit die Bedeutung beruflicher Integration für einen erfolgreichen Start in der neuen Heimat.“

„Oberhausen setzt ein praktisches Zeichen von Willkommenskultur“, so Elke Münich, städtische Beigeordnete für Familie, Bildung und Soziales: „Der Integration Point hilft Flüchtlingen, beruflich auf eigenen Beinen zu stehen. Dabei gilt neben dem Erwerb der Sprache ein Arbeitsplatz als die beste Integration. Das Ziel muss eine möglichst zügige Arbeitsmarktintegration sein.“

Ihr Kollege Frank Motschull, Beigeordneter für Bürgerservice, Öffentliche Ordnung, Sport, Bauen, ergänzt mit folgenden Worten: „Die Betreuung von Flüchtlingen ist eine gesamtstädtische Aufgabe. Mit der Eröffnung des Integration Point Oberhausen wird deutlich, dass die staatlichen und kommunalen Institutionen gemeinsam an dieser Aufgabe arbeiten. Das Ziel, Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, kann nur durch eine Bündelung der regionalen und personellen Angebote zur Ansprache, Beratung und Unterstützung erreicht werden.“