Rathaus Oberhausen

Emschergenossenschaft baut weitere Stauraumkanäle

Bild: Blick in einen Stauraumkanal der Emschergenossenschaft. (EGLV/Rupert Oberhäuser)
Blick in einen Stauraumkanal der Emschergenossenschaft. (EGLV/Rupert Oberhäuser)

Die Emschergenossenschaft baut ab Mitte Februar einen neuen Stauraumkanal zur Regenwasserbehandlung im Bereich der Hessenstraße. Für einen weiteren im Bereich der Straße Am Handbruch finden in diesem Monat bereits die Vorbereitungen statt.

Der Stauraumkanal Hessenstraße entsteht am Pumpwerk Oberhausen-Buschhausen. Die Vortriebsarbeiten für den Anschluss an den großen Abwasserkanal Emscher verlaufen in eine Tiefe von 7,25 bis 8,67 Meter und auf einer Länge von genau 299,66 Meter. Der Innendurchmesser der Rohre beträgt 1,60 Meter. Die Emschergenossenschaft wird zirka ein Jahr bauen. In dieser Zeit kann es zu vermehrtem Baustellenverkehr in der Hessenstraße, Mecklenburger- und Oldenburger Straße führen. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis.

Später in diesem Jahr entsteht auch im Bereich der Straße Am Handbruch ein neuer Stauraumkanal. Hierfür finden im Februar bereits Arbeiten zur Vorbereitung der künftigen Bauflächen statt. Am Ende der Straße Am Handbruch, auf dem Wall zum Gelände Waldteich sowie am Fuße des Damms, werden Rodungsarbeiten durchgeführt. Auch hierfür bittet die Emschergenossenschaft um Verständnis.

Hintergrund
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst gestoppt und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.

Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer fließen. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden. Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das Aufgaben für das Gemeinwohl erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden.

â–º Weitere Informationen auf www.eglv.de.