Rathaus Oberhausen

Tag des offenen Denkmals

Bild: Investor Ingo Plaßmeier, Beigeordnete Sabine Lauxen und Denkmalpfleger Andreas von Scheven (v.li.) werben für den Tag des offenen Denkmals. (Foto: Stadt Oberhausen)
Investor Ingo Plaßmeier, Beigeordnete Sabine Lauxen und Denkmalpfleger Andreas von Scheven (v.li.) werben für den Tag des offenen Denkmals. (Foto: Stadt Oberhausen)

„Entdecken, was uns verbindet“, unter diesem Motto steht der Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September 2018. Nach 2017 nimmt die Stadt Oberhausen zum zweiten Mal an der bundesweiten Veranstaltung teil, mit interessanten Führungen für Bürgerinnen und Bürger.

Noch nicht in die Denkmalliste aufgenommen - die Chancen stehen aber gut - ist das auf den ersten Blick recht unscheinbare Gebäude an der Gutenbergstraße 11/13 am Altmarkt. Das um 1865 errichtete, zweigeschossige Kontor-Gebäude war bis 1938 Sitz der Neuen Oberhausener Zeitung. Seit rund drei Jahren steht es leer. Neu-Eigentümer Ingo Plaßmeier möchte das historische Gebäude umbauen und dort ab April/ami 2019 fünf City-Mietwohnungen anbieten sowie ein Vermietungsbüro einrichten. Für den Umbau arbeitet er mit einer Restauratorin zusammen. Baudezernentin Sabine Lauxen freut dieses Engagement seitens des Eigentümers. Und Denkmalpfleger Andreas von Scheven ist sich sicher, dass der Altmarkt damit eine weitere Aufwertung erhält.

Der Tag des offenen Denkmals, der seit 1993 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordinert wird, feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. 

Veranstaltungen am Sonntag, 09. September 2018

10.00 - 10.30 Uhr: Einführung durch Sabine Lauxen, Dezernentin für Umwelt, Gesundheit und ökologische Stadtentwicklung, Hans-Böckler-Berufskolleg (Aula), Otto-Dibelius-Straße 9
10:30 - 11.15 Uhr Führung durch das Hans-Böckler-Berufskolleg
Das Schulgebäude wurde in Sichtweite des Hauptbahnhofs auf sehr kleinem Baugrundstück untypisch als neungeschossiges, von flachen Gebäudekörpern flankiertes Hochhaus in Stahlskelettbauweise errichtet. Es zeichnet sich durch eine auffallende Farbgebung und durchdachte Farb- und Oberflächengestaltung aus. Stadtbildprägend sind das zeittypisch auskragende Dach über der als Schulhof vorgesehenen Dachfläche und die Leuchtschrift Wiege der Ruhrindustrie. Zentrale Flure dienen als Pausenraum.

Die Europäische Stadt
11:30 - 12:45 Uhr Europahaus, Elsässer Straße 17-25, Stadtführung
Der Hochhauskomplex mit zwei fast parallel zueinander liegenden 9- bzw. 6-geschossigen Hochhauskörpern, die durch einen 4-geschossigen, quer zu diesen stehenden Baukörper miteinander verbunden werden (Architekt Hans Schwippert, 1955), ist mit Wohn- und Geschäftsnutzungen sowie einem ehemaligen Kino und Hotel sowie Kioskbauten multifunktional angelegt. Er fügt sich harmonisch in die städtebauliche Situation ein und akzentuierend in das städtebauliche Ensemble um den Friedensplatz.
11:00 - 14:30 Uhr Das frühere Verlags- und Zeitungsviertel in Alt-Oberhausen, Stadtführung
Beginn 13 Uhr, Treffunkt Langemarkstraße 19-21 (Bert-Brecht-Haus)
Nur zwei Bauten zeugen von der frühen Verlags- und Zeitungsproduktion in Alt-Oberhausen. Das 1928 errichtete Ruhrwachthaus und das ehemalige Kontor-Gebäude an der Gutenbergstraße 11/13 werden im historischen und städtebaulichen Kontext vorgestellt,

Orte der Arbeit im Wandel
10:30 - 15:00 Uhr Pauluskirche, Duisburger Straße 333, Kirche geöffnet, Führungen um 10:30, 12:00 und 14:00 Uhr
1905-06 für die westlichen Stadtteile errichtet. Geprägt ist der Bau durch die Zeche Concordia, 1951 Wiederaufbau nach Kriegszerstörungen, Kuppelbau auf achteckigem Grundriss, Bautypus der sog. Predigtkirche, Mansarddachkuppel mit laternenartigem Mittelturm, Haupteingang flankiert von Treppentürmen. Der einzige sakrale Kuppelbau in Oberhausen ist eine der wenigen Predigtkirchen dieses Typs im Ruhrgebiet. Mit einem gerade fertiggestellten Gemeindezentrum wurde das Denkmal nun mit einem Anbau zu einem ansprechenden Ensemble erweitert, das auch durch die Lage am angrenzenden Pauluspark wirkt.
11:45 - 16:15 Uhr Babcock & viel mehr. Industriegeschichten entlang der Duisburger Straße, Führungen 11:45 - 12:45 Uhr und 15:15 - 16:15 Uhr (ab Pauluskirche), 13:00 - 14:00 (ab Bahnhof Obermeiderich)
Eingezwängt zwischen den Gleisanlagen des Bahnhofs Oberhausen-West und der Duisburger Straße entwickelte sich der Westen von Lirich im 19. Jahrhundert zu einem vielseitigen Industriestandort, von dem noch historische Bauten zeugen. Das Gebäudeensemble des Schachtes 6 Zeche Concordia, die Wohnsiedlung der Oberhausener Glasfabrik und die ehemaligen Babcockwerke I und II, wo nun größere Umstrukturierungsmaßnahmen unter Berücksichtigung denkmalwerter Bauten erfolgen.
11:00 - 17:00 Uhr Schacht I, Zeche Sterkrade, Von-Trotha-Straße 28, Kurzführungen durch Mitarbeiter/innen der Industriedenkmalstiftung, Infostand der Geschichtswerkstatt Oberhausen e.V.
Das Fördergerüst über Schacht I von 1903 ist ein eingeschossiges Einstrebengerüst der Bauart Promnitz 3 und eines der wenigen erhaltenen dreibeinigen Gerüste in Nordrhein-Westfalen. Mit der zugehörigen Schachthalle befindet es sich seit 1995 in der Obhut der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur.

Gelebtes Erbe
13:00 - 14:00 Uhr Auferstehungskirche, Vestische Straße 86, Führung
Architekt Paul Zindel errichtete eine neugotische Backsteinhalle mit breitem Mittelschiff, eingezogenem Chorraum und flachem Abschluss sowie zwei schmalen Seitenschiffen mit Emporen, die er mit der polygonalen Orgelempore verband. Die lichte Atmosphäre ist durch die letzte Renovierung hervorgehoben worden. Der Sakralbau wird nun durch ein modernes Gemeindezentrum erweitert. Hierzu hat der Architektenwettbewerb bereits stattgefunden.
10:00 - 17:00 Uhr Markuskirche, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 5, Schladviertel, Kirche geöffnet, Führung 14:30 - 15:30 Uhr
Die 1858/60 von den Architekten Gert Sauerzapf und Wolfgang Nathow errichtete Kirche zeigt mit einer Sichtbetonkonstruktion über quadratischem Grundriss einen streng definierten Raum, der das Konzept Kirche im Alltag der Welt aufnimmt und seine spirituelle Kraft aus den überdimensionalen, rund 300 qm Fläche beanspruchenden Fensterwänden von Georg Meistermann bezieht.
15:30 - 17:00 Uhr Christuskirche, Nohlstraße 5, Alt-Oberhausen, Führung
Die wohl älteste ev. Kirche im alten Oberhausen. Erbaut 1863/64 nach Plänen des königlichen Baumeisters Maximilian Nohl. Grundmauern, Fassade und Ansätze des Kirchturms noch ursprünglich erhalten. Der Rest des Sakralbaus brannte 1943 im Zweiten Weltkrieg vollständig aus. Wiederaufbau 1950/51. 1959 Einsatz von neuen Glasfenstern durch den Künstler Henk Schilling, Hey-Orgel 2001 eingeweiht.
17:00 - 18:00 Uhr Orgelmusik in der Christuskirche, Kantor Konrad Paul spielt an der Hey-Orgel

Grenzräume
11:00 - 16:00 Uhr Klever Landwehr, Im Erlengrund, Waldstück nahe Weißenstraße, Sterkrade, stündlich Führungen durch den Verein Faro e.V., festes Schuhwerk erforderlich
Rechtsrheinische Grenzmarkierung, seit dem 14. Jahrhndert fassbar, durch landwirtschaftliche bzw. industrielle Entwicklung z. T. zerstört. Bestehend aus zwei Gräben beiderseits eines 2 m hohen Walls. Das Oberhausen-Sterkrader Fragment der mittelalterlichen Klever Landwehr wurde 2016 in die Denkmalliste der Stadt Oberhausen als Bodendenkmal Nr. B4 eingetragen.


Weitere Infos im Internet auf der Seite tag-des-offenen-denkmals.de