Rathaus Oberhausen

„Schuld und Sühne" zum NRW-Theatertreffen eingeladen

Bild: Szenenfoto mit Christian Bayer. (Foto: Isabel Machado Rios)
Szenenfoto mit Christian Bayer. (Foto: Isabel Machado Rios)

Das Theater Oberhausen ist mit seiner Produktion „Schuld und Sühne – Eine theatrale Filminstallation“ von Fjodor Dostojewski zum diesjährigen NRW-Theatertreffen nach Münster eingeladen. Das Festival zeigt die interessantesten Inszenierungen des Bundeslandes; das Oberhausener Theater freut sich über diese schöne Auszeichnung.

Neben Ensemblemitgliedern sind auch 50 Oberhausener Bürgerinnen und Bürger beteiligt und in den Videoinstallationen zu sehen: Oberhausen goes Theatertreffen! Gespielt wird „Schuld und Sühne“ am Theater Münster am 3. Juni 2019, am Theater Oberhausen ist das Stück noch am 11. und 28. Mai 2019 sowie am 17. Juni 2019 im Saal 2 zu sehen.

Das Stück
Vier Leinwände markieren die Welt und das Figurenaufgebot aus dem berühmten Kriminalroman von Fjodor Dostojewski. Dazwischen der begabte, aber mittellose Jurastudent Raskolnikow, gespielt von Christian Bayer. Er ist der Einzige, der live zu sehen sein wird. Und wird damit zum Komplizen des Publikums.

Raskolnikow hat eine Theorie entwickelt, nach der es außergewöhnlichen Menschen erlaubt sein soll, im Dienste des allgemeinen Fortschritts Verbrechen zu begehen. Aus dem geplanten Mord an der Pfandleiherin Aljona Iwanowna wird ein Doppelmord: Lisaweta, die Schwester des Opfers, erscheint am Tatort und Raskolnikow spaltet ihr den Schädel mit einem Beil. Aus dem Verbrechen wird Schuld und der Mord bringt keine Erleichterung. Raskolnikow wird dadurch noch mehr zum Außenseiter und ringt mit sich und der Welt darum, nicht den Verstand zu verlieren. Gefangen in seiner Perspektive, als seien wir in seinem Kopf, werden Raskolnikows Erlebnisse, Gedanken und Ängste unmittelbar und intensiv zu unseren.

Dieser große Roman der Weltliteratur entfaltet durch die zahlreichen Mitwirkenden aus Oberhausen und der Region seine Vielschichtigkeit und wird so zu einer groß angelegten Erzählung nicht nur über Verbrechen und Strafe, sondern auch über Schuld und Sühne. Der Regisseur Bert Zander blickt mit seiner Kamera unausweichlich in die Abgründe der menschlichen Natur und zeigt im Dialog von Film und Theater gespaltene Wesen, hin- und hergerissen von gegensätzlichen Kräften: Liebe und Hass, Wahrheit und Lüge, Gut und Böse.