Rathaus Oberhausen

Familienfreundliche Unternehmen

Bild: Von links.: Oberbürgermeister Daniel Schranz, Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz, Charlotte Loewe, Alessandra Felderhoff, Nina Neumann (Loewe Industrieofenbau gGmbH), Sema Kalayci, Michael Holdkamp (baldaja – Expert Travel GmbH), Britta Costecki (Büro f. Chancengleichheit) und Frank Lichtenheld (OWT GmbH). (Foto: Stadt Oberhausen)
Von links.: Oberbürgermeister Daniel Schranz, Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz, Charlotte Loewe, Alessandra Felderhoff, Nina Neumann (Loewe Industrieofenbau gGmbH), Sema Kalayci, Michael Holdkamp (baldaja – Expert Travel GmbH), Britta Costecki (Büro f. Chancengleichheit) und Frank Lichtenheld (OWT GmbH). (Foto: Stadt Oberhausen)

Die Firmen „baldaja – Expert Travel GmbH“ und „Loewe Industrieofenbau gGmbH“ sind mit dem Titel „Familienfreundlichste Unternehmen“ ausgezeichnet worden. Und das kam so:

Mit dem Wettbewerb „Vorbildlich familienfreundliches Unternehmen in Oberhausen“ werden Unternehmen in Oberhausen ausgezeichnet, die für eine bessere Balance von Familie und Arbeitswelt innerhalb ihrer Möglichkeiten Sorge tragen. Entsprechend sehen die Lösungen im kleinen Familienbetrieb anders aus als in der großen Firma. Ihre Ideen und Konzepte sollen andere Betriebe zur Nachahmung motivieren und ihnen Wege zu gelebter Familienfreundlichkeit aufzeigen.

So trägt der Wettbewerb im Rahmen des Oberhausener Bündnisses für Familie mit dazu bei, eine familienfreundliche Atmosphäre in der Stadt Oberhausen weiter auszubauen. Verantwortlich für die Durchführung des Wettbewerbs ist das Büro für Chancengleichheit der Stadt Oberhausen in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Oberhausen GmbH. Kooperationspartner sind die Kreishandwerkerschaft, die IHK, die Agentur für Arbeit, der Unternehmerverband und die NRW Regionalagentur MEO e.V.

Alle Oberhausener Unternehmen konnten sich in der Zeit zwischen dem 1. September und 31. Oktober bewerben. Insgesamt haben sich 20 Unternehmen beworben. Der Wettbewerb wurde zum zwölften Mal durchgeführt. Die Unternehmen konnten sich mit einem Kurzfragebogen bewerben und wurden anschließend von einem Mitglied der Jury besucht. So wurde ein direkter Kontakt zu den Unternehmen hergestellt und im Gespräch Zusammenhänge und Gegebenheiten deutlich, die über einen Fragebogen schlecht zu vermitteln sind.

Bewerber
Die Auszeichnung erfolgt in zwei Kategorien: Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
In der Kategorie Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten haben sich neun, in der Kategorie Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten haben sich elf Unternehmen beworben.

Die Jury
Elia Albrecht- Mainz, Bürgermeisterin
Britta Costecki, Stadt Oberhausen, Gleichstellungsbeauftragte
René Derksen, Rat der Stadt, SPD Fraktion
Dieter Hillebrand, Regionsgeschäftsführer MEO des DGB
Jürgen Koch, Leiter Agentur für Arbeit
Ulrike Willing-Spielmann, Rat der Stadt, CDU Fraktion
Heike Zeitel, Unternehmerverband
Carsten Kupzick, NRW Regionalagentur MEO e. V
Peter Engels, Martin Hinzmann und Maximilian Tschamler OWT GmbH Oberhausen
Tanja Schefzig, IHK Essen

Wettbewerbskriterien
Flexibilität der Arbeits-, Pausen- und Urlaubszeiten, Regelung des Arbeitsortes, Informations- und Kommunikationswege im Unternehmen, Führungskompetenz und Personalentwicklung, Service für Familien (Kinderbetreuung etc.), Finanzielle Zuschüsse für Familien, etc.

Sieger
In der Kategorie „Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitenden“ wurde die „baldaja – Expert Travel GmbH“ als vorbildlich familienfreundlich ausgezeichnet.
In der Kategorie „Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden“ wurde die „Loewe Industrieofenbau gGmbH“ vorbildlich familienfreundlich ausgezeichnet.
Die Sieger erhielten eine Urkunde und ein hochwertiges Firmenschild des „Bündnisses für Familie“ mit der Auszeichnung „Vorbildlich familienfreundliches Unternehmen 2017 in Oberhausen“ und ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro je Kategorie. Die Auszeichnung erfolgte durch den Oberbürgermeister Daniel Schranz.
„Dass dieser Wettbewerb bereits zum zwölften Mal durchgeführt wurde ist ein Beweis dafür, dass die Familienfreundlichkeit kein neues Thema für uns ist und sich dieser Wettbewerb etabliert hat. Familienfreundlichkeit spielt eine immer größere Rolle und ist zu einer dauerhaften Aufgabe geworden. Alle Firmen, die sich für diesen Preis beworben haben, sind irgendwie auch Vorbilder“, so Schranz.

Kurzinformation zu dem Unternehmen „baldaja – Expert Travel GmbH“
27 Beschäftigte (davon 22 weiblich und 5 männlich), ein weiblicher und ein männlicher Geschäftsführer (GF), eine Mitarbeiterin mit Behinderung im Unternehmen beschäftigt und voll integriert, neun Personen arbeiten in Teilzeit, flex. Stundenmodelle, jederzeit in Abstimmung mit GF änderbar, Ferienzeiten werden für Familien geblockt, keine Urlaubszeitsperren, Urlaub (30 Tage) kurzfristig planbar, Elternzeit u. Sabbatical bei Bedarf und nach Abklärung möglich, Homeoffice für alle MA möglich (bis viermal wöchentlich), technische Geräte werden zur Verfügung gestellt, keine Arbeit in den Freizeit-Zeiten (entsprechende Dienstanweisung - nach 18:00 Uhr wird E-Mail Zugang stillgelegt), Arbeitszeiten können nach den Bedürfnissen der familiären Situation flex. angepasst werden, Informationsveranstaltungen zum Thema Alter und Pflege, Kinder können im Krankheitsfall zu Hause betreut werden, die Kinder können bei Betreuungsengpässe auch zum Arbeitsplatz mitgenommen werden, Arbeits- und Gesundheitsschutz werden regelmäßig kontrolliert, Mitarbeiter/innen (MA) werden für Informationsreisen freigestellt, 1-2 Inhouse-Schulungen jährlich, persönliche Wünsche bei Fortbildungen werden jederzeit berücksichtigt und bezuschusst, gemeinsame Veranstaltungen zum Thema Sport und Ernährung, Zuschüsse zu Kita-Gebühren, jede/r MA erhält einen Firmenwagen incl. Tankkarte od. ÖPNV-Jahresticket, Barprämien für bestimmte Ereignisse wie Geburt und Hochzeit, private Altersversorgung, Reisegutscheine für alle MA, alljährliche Betriebsfahrt für ein Wochenende auf die Insel Mallorca (auch MA in Elternzeit), Firmengrillparty, Weihnachtsfeier, u.a. Radtouren etc., eigener Garten mit Loungemöbeln und Grill, Gemeinschaftsräume, hauseigene Bar (auch für firmeninterne Feiern), Meetingspoints für kurze Gespräche, moderne Küche.

Im Unternehmen herrscht eine offene Kommunikation und ein sehr gutes Betriebsklima, die Altersstruktur ist sehr jung und die Vereinbarkeit ist durch die enorme Flexibilität im Rahmen der Arbeitszeitgestaltung und Arbeitsortgestaltung hinreichend erfüllt. Das trägt zu einer enormen Arbeits- und Lebenszufriedenheit der Beschäftigten bei.

Kurzinformation zu dem Unternehmen „Loewe Industrieofenbau gGmbH“
170 Beschäftigte, davon 15 weiblich (branchenbedingt), Arbeitnehmer/invertretung (sieben Betriebsratsmitglieder, eine Person freigestellt), es handelt sich um ein Familienunternehmen, das inzwischen von der Tochter des gerade ausgeschiedenen 74 jährigen Inhabers übernommen wurde. Die Tochter hat selber zwei Kinder und dementsprechend wird das Unternehmen immer familienfreundlicher. Zehn Personen mit Behinderung sind beschäftigt, flexible Teilzeit und Rückkehr zur Vollzeitarbeit wird ermöglicht, Vaterschaftsurlaub wird ermöglicht, Homeoffice (derzeit von 5 MA genutzt – sogar von Bauleitern), regelmäßiger persönlicher Kontakt auch in Freistellungszeiten, Rentner bilden jüngere Mitarbeiter/innen aus „Senior-Experten-Modell“ – auch im Ausland, Krankenrückkehr-Gespräche (BEM), personalisierte Frauenförderung im Rahmen von Personalentwicklungsgesprächen, Eltern-Kind-Büro mit Ganztagsbetreuung und extra eingestellte Pädagogin, Kindergartenzuschuss, Gesundheitsaufklärung- und Angebote, Obstkörbe, Getränke auf Baustellen. Zwei Ansprechpartner für Arbeitssicherheit, Ersthelfer auf jeder Baustelle, jeder Unfall wird individuell betrachtet mit folgender Sicherheitsunterweisung, die MA werden am wirtschaftlichen Ergebnis der Firma beteiligt, private Nutzung von Firmenwagen und Umzugswagen, teambildende Maßnahmen wie Go Kart, zwei Küchen stehen den MA zur Verfügung.

In der beschriebenen Firmenbranche mit Schichtdienst ist es eine bemerkenswerte Leistung die Flexibilität der Arbeitszeitregelung und den Gesundheitsschutz zu verknüpfen. Auch bei einem Betreuungs- oder Pflegefall in der Familie ist die Unterstützung des Unternehmens gegeben.