Rathaus Oberhausen

Oberhausen bewirbt sich als Welterbe

Bild: Der Gasometer ist die Landmarke im Revier und das Wahrzeichen von Oberhausen (Foto: Günter Bauer)
Der Gasometer ist die Landmarke im Revier und das Wahrzeichen von Oberhausen (Foto: Günter Bauer)

Welterbe – mit diesem Titel unterstützt die UNESCO den Erhalt außergewöhnlicher Kultur- und Naturgüter der Menschheit. 2012 hat die Landesregierung NRW „Zollverein und die industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ zur Fortschreibung der deutschen Anmeldeliste für das UNESCO-Welterbe eingereicht. Allein vier der zwanzig einzigartigen Zeugen dieser industriellen Kulturlandschaft stehen in Oberhausen:
 
Weithin sichtbar prägt der Gasometer Oberhausen als Wahrzeichen das Bild der Region. Die Wiege der Ruhrindustrie von 1758 ist im industriearchäologischen Park St. Antony konserviert. Eisenheim, eine der ältesten Werksiedlungen, bildet seit 1845 ein liebenswertes Zuhause. Und mit dem ehemaligen Zentrallager der Gutehoffnungshütte schuf Peter Behrens ein Meisterwerk.

Hintergrund: Welterbestätten in Deutschland
38 Denkmäler in Deutschland sind aktuell auf der Welterbeliste der UNESCO verzeichnet. Sie stehen unter dem Schutz der Internationalen Konvention für das Kultur- und Naturerbe der Menschheit. Die 1972 von der UNESCO verabschiedete Konvention ist das international bedeutendste Instrument, um Kultur- und Naturstätten, die einen „außergewöhnlichen universellen Wert“ besitzen, zu erhalten. Denkmäler und Kulturstätten werden nur dann in die Liste des Welterbes aufgenommen, wenn sie die festgelegten Kriterien der „Einzigartigkeit“ und der „Authentizität“ erfüllen und wenn ein überzeugender „Erhaltungsplan“ vorliegt.

Der Gasometer
Mit 117,5 Metern Höhe ist er die Landmarke im Revier: der Gasometer Oberhausen. Europas größter Scheibengasbehälter erinnert eindrucksvoll an die Schwerindustrie, die mehr als ein Jahrhundert lang das Ruhrgebiet geprägt hat. Sechzig Jahre lang speicherte er das Gas der umliegenden GHH-Eisenhütten und Kokereien. Heute liefert er den spektakulären Rahmen für kulturelle Erlebnisse vielfältiger Art und inspiriert Künstler von Weltruf.
Gasometer Oberhausen
Arenastraße 11
46047 Oberhausen
www.gasometer.de

Die St. Antony-Hütte
Sie liegt idyllisch am Elpenbach: die erste Eisenhütte des Ruhrgebiets. Auf der St. Antony-Hütte floss 1758 erstmals im Ruhrgebiet Roheisen aus einem Hochofen. Heute finden sich hier ein Museum zur Geschichte dieser „Wiege der Ruhrindustrie“ und der erste Industriearchäologische Park Deutschlands. Er zeigt die von Archäologen wieder ausgegrabenen Überreste dieses Ursprungs der industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet.
LVR-Industriemuseum / St. Antony-Hütte
Antoniestraße 32 – 34
46119 Oberhausen
www.industriemuseum.lvr.de

Siedlung Eisenheim
Kleine Koloniehäuser und große Gärten: Siedlung Eisenheim, die erste Arbeiterkolonie des Ruhrgebiets, wirkt wie ein Ruhepol in der Hektik der Stadt. Als sie 1845 gegründet wurde, gab es für die damaligen Arbeitsmigranten kaum eine andere Wohngelegenheit. Die Qualität Eisenheims erkannte man erst spät. Als in den 1960/70er Jahren die Siedlung abgerissen werden sollte, wehrten sich die Bewohner heftig und phantasievoll. Eisenheim wurde saniert und steht heute – weitgehend unverändert – unter Denkmalschutz.
LVR-Industriemuseum / Museum Eisenheim
Berliner Straße 10 a
46117 Oberhausen
www.industriemuseum.lvr.de

Peter-Beherns-Bau
Für Peter Behrens, einen der Begründer der modernen Architektur, war es sein gelungenstes Werk: das Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshütte. Ab 1925 beherbergte es Kleinmaschinen und Bleistifte, Ersatzteile und Ölkännchen: ein rationelles Gebäude, seiner Aufgabe hervorragend angepasst. Von den geplanten zwei Verwaltungstrakten wurde nur der westliche Flügel errichtet. Als Museumsdepot und Verwaltungsgebäude dient das Zentrallager heute wieder seinem ursprünglichen Zweck.
LVR-Industriemuseum / Peter-Behrens-Bau (Museumsdepot)
Essener Straße 80
46047 Oberhausen
www.industriemuseum.lvr.de