Rathaus Oberhausen

Theater: Zusatzangebote zum Futurologischen Kongress

Bild: 			Szene aus der Produktion Der futurologische Kongress. (Foto: Karl-Bernd Karwasz)
Szene aus der Produktion Der futurologische Kongress. (Foto: Karl-Bernd Karwasz)

Zur Produktion Der futurologische Kongress von Stanislaw Lem in der Regie von Tomas Schweigen gibt es im Juni und Juli 2018 im Theater Oberhausen zwei Zusatzangebote, welche sich mit der Inszenierung und der Thematik des Stücks vertiefend auseinandersetzen.

Minikongress vom 22. bis 23. Juni 2018
In den Arbeitsräumen des Theaters entsteht ein Denk- und Debattierraum, an dem sich Publikum, Künstlerinnen und Künstler sowie Studierende der Medienkulturwissenschaften beteiligen. Dabei wird über die Inszenierung des futurologischen Kongresses gesprochen, die Ausstattung, das Besetzungs- und Erzählkonzept sowie den Einsatz von Sound. Über mehrere Gesprächsrunden werden in wechselnden Konstellationen Gedanken und Ideen ausgetauscht.
Das Programm:
Freitag, 22. Juni 2018 / Großes Haus und Pool
Um 19:30 Uhr Vorstellung Der futurologische Kongress mit anschließendem Publikumsgespräch mit Tomas Schweigen (Regie), Stephan Weber (Bühne) und Anne Buffetrille (Kostüme).
Samstag, 23. Juni 2018 / Arbeitsräume des Theaters
11:00 bis 15:30 Uhr Workshop: Tischgespräche mit dem künstlerischen Team von Der futurologische Kongress und Studentierenden der Medienkulturwissenschaften der Uni Düsseldorf.

Die Teilnahme am Mini-Kongress ist kostenlos.
Anmeldung bis 15. Juni 2018 bei Lucie Ortmann: ortmann@theater-oberhausen.de.
Tickets für die Vorstellung des Futurologischen Kongress gibt es an der Theaterkasse: 0208 8578-184, besucherbuero@theater-oberhausen.de und online auf www.theater-oberhausen.de

Gespräch zum Realitätsgehalt von Lems fiktiven Welten am 1. Juli 2018
zu Gast: Gabriele Gramelsberger
Sonntag, 1. Juli 2018, um 17 Uhr / Eintritt frei! (Achtung: Das Gespräch war ursprünglich für den 22. Juni 2018 geplant. Auf Grund von terminlichen Problemen wurde es auf den 1. Juli verschoben)
Um 19:30 Uhr Vorstellung Der futurologische Kongress; im Anschluss Nachgespräch

In seinem Roman Der futurologische Kongress (1971) entwickelt Stanislaw Lem die Gesellschafts-Dystopie der Psivilisation, die auf dem umfassenden Einsatz von Psychemikalien beruht. „Zu jedem Anlass ist das entsprechende Fertigpräparat einzunehmen“, beschreibt es der Raumfahrer Tichy im Jahr 2039: „Es hilft, stützt, lenkt, ertüchtigt und glättet. Im Übrigen ist das kein Es; das ist ein Teil meiner selbst, ein erworbenes Organ, wie die Brille eines Menschen, der ohne Brille schlecht sieht.“ Lem beschäftigte sich Zeit seines Lebens intensiv mit den Konsequenzen technologischer Entwicklungen auf die Menschheit, mit dem sich wandelnden Verhältnis von Mensch und Technologie.

Die Medien- und Wissenschaftsphilosophin Gabriele Gramelsberger berichtet, wie weit die Realität Lems fiktionale Welten und futurologische Prognosen erreicht hat. Unter dem Begriff Neuro-Enhancement werden Strategien und pharmakologische Experimente gefasst, die eine Leistungssteigerung und Perfektionierung des Menschen und seines Gehirns erforschen und bereits heute bewirken. Wie dopt und wie narkotisiert sich also unsere Zivilisation und wie nahe sind wir der Psivilisation eigentlich schon?

Das Gespräch findet um 17 Uhr vor der Vorstellung von Der futurologische Kongress statt. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es ein Nachgespräch, in das sich Gabriele Gramelsberger ebenfalls einbringen wird.