Rathaus Oberhausen

Kulturdezernent schöpft für „Freiheit Leuchtet“

Bild: Kulturdezernent Apostolos Tsalastras bei der Verarbeitung von Spargelschalen an der Seite von Simone Kamm (re.) und der Stadtverordneten Andrea-Cora Walther.
Kulturdezernent Apostolos Tsalastras bei der Verarbeitung von Spargelschalen an der Seite von Simone Kamm (re.) und der Stadtverordneten Andrea-Cora Walther.

Der Friedensengel des Projektes „Freiheit Leuchtet“ nimmt Form an. Am letzten Montag besuchte Kulturdezernent Apostolos Tsalastras, Schirmherr des Projektes, die Oberhausener Objektkünstlerin Simone Kamm in ihrem Atelier, um „seinen“ Teil des Engels zu schöpfen.

Mit dabei waren Gertrud Kersting und Andreas von Scheven von der Unteren Denkmalbehörde, die Vorsitzende des Landesintegrationsrates NRW Kadriye Nagihan Erdas, Andrea Cora Walther als Vertreterin des Kulturausschusses und Martin Scheller vom Gerhard-Tersteegen-Institut als Projektleiter und Bündnispartner von Freiheit Leuchtet.

Wie schon mehr als 50 Kinder zuvor kochen und pürieren sie Spargelschalen, eigentlich ein Abfallmaterial, um daraus etwas Neues entstehen zu lassen: hauchzarte Papiermodule, in die sie in Form von Skizzen oder Texten ihre Wünsche für eine gemeinsam gestaltete Zukunft in Frieden und Freiheit einfließen lassen. Zusammengefügt ergeben die Papiermodule einen leuchtenden Friedensengel, der am 23. August gemeinsam von allen Beteiligten im Oberhausener Rathaus in 17 Meter Höhe gezogen wird.

In dem aus Bundesmitteln im Rahmen von "Kultur macht Stark" geförderten Projekt erschaffen insgesamt 100 Kinder und Jugendliche unterschiedlicher kultureller Herkunft unter künstlerischer Leitung von Simone Kamm eine großformatige Lichtskulptur in Form eines Engels. Als öffentlich sichtbares Symbol für ein friedliches Miteinander soll sie die gemeinsam gestaltete Zukunft deutscher, geflüchteter und migrierter Kinder beleuchten und die politische Arbeit im Rathaus, und nachfolgend im Landtag oder Bundestag, beflügeln und beseelen.

Vier Oberhausener Jugendhilfeorganisationen (das Gerhard-Tersteegen-Institut, das Deutsche Rote Kreuz, der Caritasverband, die Evangelische Jugendhilfe) und das Kulturbüro Oberhausen haben sich auf Initiative der Objektkünstlerin Simone Kamm zu einem Bündnis für Bildung zusammengefunden, um das Projekt gemeinsam zu ermöglichen und deutlich zu machen, dass ein „wir“ und „Miteinander in Oberhausen“ funktioniert.

„Egal, aus welcher Kultur wir kommen, eine friedliche Zukunft können wir nur gemeinsam gestalten. So wurde meine Projektidee FREIHEIT LEUCHTET! geboren, in der möglichst viele Kinder und Jugendliche unterschiedlicher kultureller Herkunft gemeinsam eine große Lichtskulptur als Symbol für unsere gemeinsam gestaltete Zukunft erschaffen, die auch ein wenig unsere Politik beflügeln und beseelen soll", so die Künstlerin Simone Kamm.  „Dass ich auf so große Resonanz und Unterstützung stoße, dass sogar unser Kulturdezernent, unsere Bundestagsabgeordneten und die verschiedenen Kirchenvertreter aktiv mitschöpfen und damit Teil des Engels werden, freut mich unglaublich. Und für die beteiligten Kinder ist es sicher eine besondere Wertschätzung“.

„Das Projekt setzt nicht nur ein weithin sichtbares Signal für Demokratie und ein friedliches Miteinander, sondern auch für Nachhaltigkeit“, so Kulturdezernent und Kämmerer Apostolos Tsalastras. Auf seine Initiative hin soll die Beleuchtung der Lichtskulptur mit Solarzellen realisiert werden

Denkmalschützerin Gertrud Kersting hat eigens einen Text von Nietzsche für ihren Engelteil mitgebracht. Liebevoll schöpft sie den Text in den flüssigen Papierbrei ein, der später durch die Beleuchtung im Engel sichtbar sein wird. Sie und ihr Nachfolger Andreas von Scheven haben das Projekt von Anfang an aktiv unterstützt und hatten die Idee, ihn inmitten der Stockwerke des Rathauses frei mit Blick in der Ratssaal schweben zu lassen.

„Es hat mir heute viel Spaß gemacht, mich hier im Projekt verewigen zu dürfen und Teil des Friedens- und Freiheitsengels zu werden. Es war eine ganz sinnliche Erfahrung, Papier zu schöpfen und ich bin sehr dankbar, dass ich dabei sein durfte und wünsche natürlich dem Projekt allen Erfolg, den es braucht, um im Rathaus zu erleuchten“, so Kulturdezernent Apostolos Tsalastras am Ende des Workshops.

Am 3. Juli 2017 geht es in die nächste schöpferische Runde: die Bundestagsabgeordneten Marie-Luise Dött und Dirk Vöpel werden gemeinsam mit dem Stadtdechanten und Propst der Katholischen Kirche Oberhausen, Dr. Peter Fabritz, Projektbündnispartner Jörg Fischer (DRK Oberhausen) sowie Sabine Bergforth und Michelle Potschka (Kulturbüro der Stadt Oberhausen) den Engel weiter wachsen lassen.

„Es wäre wunderbar, wenn der Engel weiter wachsen und in den Landtag und Bundestag weiterziehen kann, um dort die Politik mit dem zu inspirieren, was uns wichtig ist: eine gemeinsam gestaltete Zukunft aller Kinder in Frieden und Freiheit“, so die Künstlerin.