Rathaus Oberhausen

Polizei warnt vor Taschendieben und gibt Tipps

Bild: Die Polizei steht mit Rat und Tat zur Seite.
Die Polizei steht mit Rat und Tat zur Seite.

Weihnachten steht vor der Tür. Viele Menschen sind unterwegs und haben oft viel Bargeld für Weihnachtsgeschenke dabei. Sie setzen sich häufig unter Zeitdruck und sind durch den Stress unaufmerksam. Große Menschenansammlungen auf Weihnachtsmärkten, in Einkaufszentren, Geschäften und in öffentlichen Verkehrsmitteln begünstigen die Unaufmerksamkeit weiter.

Aber genau das wissen auch die Taschendiebe. Darum heißt es jetzt "Endspurt beim Kampf gegen Taschendiebe". Die Polizei Oberhausen wird in den nächsten Wochen im gesamten Stadtgebiet mit Streifen in Zivil oder Uniform unterwegs sein.

Insbesondere überall dort wo sich viele Menschen aufhalten. Taschendiebe sollen abgeschreckt und gefasst werden. Auch die ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberater sind dabei und unterstützen die Aktion. Sie sprechen die Menschen aktiv an und geben Tipps zur Verhinderung von Diebstählen.

Aktuelle Tipps

• Tragen Sie Wertsachen und Personaldokumente dicht am Körper.
• Halten sie Taschen konsequent fest.
• Noch einfacher: Lassen sie doch überflüssige Taschen, Dokumente und Bargeld einfach zuhause.
• Zahlen Sie mit einer Bankkarte.
• PIN-Nummerneingabe immer verdeckt durchführen, keine PIN-Nummern notieren.

Taschendiebe sind in der Regel sehr „fleißig“, geschickt und mobil. Sie "arbeiten" meistens in Kleingruppen. Oft werden sogar Kinder dazu eingesetzt. Zurzeit kommen einige Täter aus Südosteuropa. Helfen Sie Diebstähle zu verhindern! Beobachten Sie vermeintliche Taschendiebe, melden Sie diese unter der Notrufnummer 110.

Weitere Informationen und Tipps zum Schutz gibt es bei der Polizei Oberhausen unter 826-4511. Interessierte Gewerbetreibende können A1, A3 oder A4 Plakate zum Thema "Vorsicht Taschendiebstahl" erhalten.

Varianten des Taschendiebstahls
Taschen- und Handgepäckdiebstähle werden von Einzeltätern sowie von mehreren Personen begangen. Während der allein arbeitende Täter die einzelnen Arbeitsschritte eigenhändig durchführt, agieren Teams aufgabenorientiert.

Ein Beispiel ist der „klassische“ Taschendiebstahl in drei Einzelabläufen:

1. Die Ablenkung.
Das Opfer wird abgelenkt, damit es den eigentlichen Diebstahl nicht wahrnimmt. Ein häufig angewandtes Verfahren ist das „Blocken“ des Opfers. Dabei wird dem Opfer durch einen Mittäter der Weg, der Einstieg odert der Gang versperrt. Um am „Blocker“ vorbeizukommen, achtet das Opfer nicht auf den „Zieher“.

2. Das Ziehen.

So wird der eigentliche Diebstahl bezeichnet. Dem Opfer wird die Beute aus der Tasche gezogen.
Meist sind die Täter so geschickt, dass selbst unmittelbar neben dem Opfer stehende Personen dies nicht bemerken.

3. Das Abdecken.
Der eigentliche Taschendieb ist beschäftigt, deshalb deckt ein dritter Täter (der Abdecker) die Tat zusätzlich für Umstehende ab.

Die häufigsten Tricks:

• Antanzen-Trick: Ein Unbekannter spricht Opfer unter fadenscheinigen Gründen an. Er umschlingt dann meist mit seinem Bein ein Bein des Opfers und beginnt mit Tanzbewegungen. Während des unfreiwilligen Körperkontaktes entwendet er Wertgegenstände aus den Taschen des Opfers.

• Künstlicher-Stau-Trick: Beim Einsteigen in Busse und Bahnen täuscht der Vordermann ein Stolpern vor, bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist greift ein Komplize in die Tasche oder in den Rucksack.

• Drängel-Trick: In vollen Bussen oder Bahnen rückt ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und so die Tasche oder den Rucksack „griffbereit“ anbietet.

• Rempel-Trick: Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder „in die Zange“ genommen.

• Stadtplan-Trick: Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder bitten darum den Standort zu zeigen - an Straßen oder auf Bahnhöfen – an einem ausgehängten Plan. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche.

• Geldwechsel-Trick: Zumeist ein Fremder bittet das Opfer eine Münze zu wechseln. Wenn das Opfer die Geldbörse zieht und das Münzfach öffnet, wird es vom Täter abgelenkt. Während der Täter beispielsweise seine Münze in die Börse wirft nimmt er Banknoten heraus.

• Beschmutzer-Trick: Insbesondere nach einem Bankbesuch wird das Opfer „versehentlich“ mit Kaffee ToGo, Ketchup oder Eis bekleckert. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das gerade abgehobene Geld aus der Bekleidungstasche.

• Supermarkt-Trick: Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer bestimmten Ware. Während es danach sucht oder Auskunft gibt wird die Tasche am Einkaufswagen ausgeräumt.

• Spenden-Trick: Fremde halten dem Opfer im Lokal oder auf der Straße ein Blatt Papier oder eine Zeitung vor und bitten um eine Spende. Dabei nutzt ein Täter die Ablenkung für den raschen Griff nach der Geldbörse oder in die Handtasche.

• Taschenträger-Trick: „Hilfsbereite“ Fremde tragen die Tasche des Opfers. Entweder werden aus der Tasche Wertgegenstände während des Transportes entwendet, oder das Opfer wird von weiteren Mittätern „eingekeilt“ und bestohlen.

• Kleiderhaken-Trick: Der Täter hängt seine Jacke über ein Kleidungsstück des Opfers. Zum Beispiel beim Glattstreichen der Jacke wird der Tascheninhalt der darunter hängenden Jacke gestohlen.