Rathaus Oberhausen

Kein Kind zurücklassen: Ministerpräsidentin besucht Oberhausen

Bild: 				Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und der Erste Beigeordnete Apostolos Tsalastras informierten sich vor Ort über das Projekt
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und der Erste Beigeordnete Apostolos Tsalastras informierten sich vor Ort über das Projekt "Kein Kind zurücklassen". (Foto: Stadt Oberhausen)

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat sich bei einem Besuch in Oberhausen ein Bild über die Entwicklung des Modellvorhabens „Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor“ gemacht.

Auf dem Programm stand ein Besuch des Familienzentrums Rechenacker, einem bedeutenden Anlaufpunkt für Familien im Süden der Stadt. Zu den Arbeitsschwerpunkten der Einrichtung zählen Frühprävention, Inklusion, Sprachförderung sowie Beratungs- und Bildungsangebote für die Stadtteile Styrum, Alstaden und Innenstadt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die aktive Begleitung der Kinder im Übergang sowohl von der Familie in die Kita, als auch von dort weiter in die Schule.

„Das Familienzentrum Rechenacker steht beispielhaft für die gute Präventionsarbeit, die landesweit mittlerweile an 3200 Standorten geleistet wird. Aus der Begleitforschung zu "Kein Kind zurücklassen" wissen wir, dass Vorbeugung in Familienzentren wirkt. Die Kinder, die ein Familienzentrum besuchen, werden nachweislich in ihrer Konzentrationsfähigkeit gestärkt, und sie können besser Deutsch, wenn sie in die Schule kommen. Das Familienzentrum ist eine Art "hidden Champion" vorbeugender Politik", sagte Ministerpräsidentin Kraft bei ihrem Rundgang durch das Zentrum.

Mit 133 Kindern, darunter 29 unter drei Jahren und 11 mit Handicap, gehört das Familienzentrum zu den großen Einrichtungen in Oberhausen. Kinder aus 47 Familien haben einen Migrationshintergrund, 41 leben in Familien Alleinerziehender. 23 Familien erhalten eine sozialpädagogische Familienhilfe. Das heißt, durch eine intensive Beratung und Begleitung der Familien werden Lösungen von Alltagsproblemen und Konfliktbewältigung besprochen und geübt.

Eine Studie, die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung für "Kein Kind zurücklassen" entstanden ist, hat ergeben, dass Familienzentren einen eigenständigen positiven Effekt auf die kindliche Entwicklung haben. Die Kinder aus Familienzentren haben ein um 5 bis 8 Prozent geringeres Risiko, Auffälligkeiten bei der Konzentrationsfähigkeit, bei der Auge-Hand-Koordination und bei Deutschkenntnissen zu zeigen. Dies belegen auch Auswertungen von Daten der Schuleingangsuntersuchung in der Nachbarstadt Mülheim.

Für die Stadt Oberhausen ist das eine Bestätigung für den eigenen Präventionsansatz, der unter dem Motto „Jedes Kind ist wertvoll" steht. „Beste Bildung von Anfang an, das ist unsere Verpflichtung gegenüber unseren Kindern. So sichern wir lückenlos die Zukunft unserer Kinder in Oberhausen,” sagte Oberbürgermeister Klaus Wehling

Die Ministerpräsidentin sprach während ihres Besuchs auch mit Praktikern vor Ort über das sogenannte Übergangsmanagement zwischen Familie, Kita und Grundschule. Das Familienzentrum Rechenacker unterstützt Kinder schon frühzeitig vor der Aufnahme in das Familienzentrum und auch später bei der Vorbereitung auf die Schule. Beispielhaft geschieht dies in Zusammenarbeit mit der benachbarten Landwehrgrundschule, wo die Ministerpräsidentin Kita-Kinder bei einer gemeinsamen Bastelgruppe im Rahmen der schulischen Ferienfreizeit begleitete. Um den Übergang für die Kinder buchstäblich zu verkürzen, wurde ein Tor errichtet, das das Familienzentrum mit dem unmittelbar angrenzenden Schulhof der Grundschule verbindet.

„Dieses kleine Tor ist ein großes Symbol. Ein Symbol für die bessere Vernetzung zwischen Kita und Grundschule, um den Kindern den Übergang leicht zu machen. Diese neue Kultur der Zusammenarbeit zwischen Institutionen ist ein gutes Beispiel für praktische Vorbeugung, wie wir sie in ganz Nordrhein-Westfalen voranbringen wollen“, betonte Ministerpräsidentin Kraft.