Rathaus Oberhausen

Zeche Sterkrade: Führung zum Industriedenkmal

Bild: Das Fördergerüst der Zeche Sterkrade. (Foto: Werner J. Hannappel)
Das Fördergerüst der Zeche Sterkrade. (Foto: Werner J. Hannappel)

Wer mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß unterwegs ist, kann es nicht übersehen – das Fördergerüst der Zeche Sterkrade Schacht 1. Und es lohnt sich auch, das Industriedenkmal einmal näher in Augenschein zu nehmen. Am Sonntag, 6. Januar 2019, haben Interessierte dazu Gelegenheit und können dabei interessante Details über das Denkmal, die Geschichte der Zeche und das Leben und Arbeiten der Kumpel erfahren.

Filigrane Fertigung
Das Fördergerüst von 1903 zählt zu den wenigen erhaltenen dreibeinigen Strebengerüsten im Ruhrgebiet und darüber hinaus zu den ältesten erhaltenen Deutschen Strebengerüsten in Nordrhein-Westfalen. Es nahm vier nebeneinander liegende Seilscheiben auf, von denen noch zwei erhalten sind. Das filigrane, in Fachwerkbauweise gefertigte Gerüst ist mit einer Schachthalle verbunden, die 1903 als massiver dreigeschossiger Backsteinbau errichtet wurde und mit ihrer historistischen Fassade an die Malakowtürme des 19. Jahrhunderts erinnert. Im Inneren der Schachthalle erreicht man die Hängebank über eine Stahltreppe, die noch zur ursprünglichen Ausstattung gehört. 

Die Zeche Sterkrade in Oberhausen war eine von drei Steinkohlenbergwerken, welche die Gutehoffnungshütte in den 1890er Jahren anlegte. 1897 wurde mit dem Abteufen des Schachtes 1 begonnen, der eigentlich nur als Wetterschacht für die Zeche Osterfeld und als zweiter fahrbarer Ausgang für die Zeche Hugo-Haniel geplant war. Da auf der Zeche Hugo wegen des fehlenden Zugangs zum Steinkohlengebirge nicht gefördert werden konnte, nahm man jedoch auf Sterkrade 1903 die Kohleförderung auf. Zu dieser Zeit waren auch die Tagesanlagen weitgehend fertiggestellt. Es folgten der Aufbau einer Kohlenwäsche, einer Elektrischen Zentrale und einer Kokerei. Nachdem die Zeche Osterfeld im Zuge ihres Ausbaues zur Großschachtanlage 1933 die Kohleförderung von Sterkrade übernahm, diente Schacht 1 nur noch der Bewetterung, Seilfahrt, Materialförderung und Energieerzeugung. Schon damals riss man die Aufbereitungsanlagen und Teile der Kokerei ab. Nach dem 1989 erfolgten Verbund der Zechen Lohberg und Osterfeld wurde der bis dahin noch vorhandene Übertagebetrieb auf der Schachtanlage Sterkrade I/II im Frühjahr 1994 eingestellt. Schacht 1 wurde im gleichen Jahr verfüllt.

Kurzinfo
Führungen Zeche Sterkrade
Sonntag, 6. Januar 2019, um 14 Uhr
Dauer: ca. 90 Minuten
Preis: 5 Euro pro Person; Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt
Von-Trotha-Straße, Oberhausen-Sterkrade
Weitere Informationen unter www.industriedenkmal-stiftung.de und unter der Rufnummer 0231 93 11 22 33.