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Abwasserkanal Emscher: Bauabschnitt 40 ist fertiggestellt

Bild: 	Blick in einen Abschnitt des Abwasserkanals Emscher. (Foto: 	EGLV/Rupert Oberhäuser)
Blick in einen Abschnitt des Abwasserkanals Emscher. (Foto: EGLV/Rupert Oberhäuser)

Die Emschergenossenschaft hat den sogenannten Bauabschnitt 40 des Abwasserkanals Emscher (AKE) von Bottrop-Süd bis Oberhausen-Biefang nun inklusive aller Ausbauarbeiten fertiggestellt. In die zehn Kilometer lange Doppelrohrtrasse des AKE (insgesamt also 20 km Länge) hat die Emschergenossenschaft 199 Millionen Euro investiert.

Die unterirdischen Vortriebsarbeiten hatten nach fast einjähriger Vorbereitungszeit am 22. September 2014 im Bereich Bottrop-Lehmkuhle begonnen, ihren Zielschacht – die damals noch leere Baugrube des künftigen Pumpwerks Oberhausen im Ortsteil OB-Biefang – erreichten die beiden Tunnelbaumaschinen am 12. Juni 2017. Der „Durchstich“ wurde groß gefeiert, es war einer der wichtigsten Meilensteine des gesamten Emscher-Umbaus.

Ausbau der Schachtbauwerke
Mit dem Ende der unterirdischen Rohrvortriebsarbeiten war der Bauabschnitt 40 aber noch lange nicht fertig. Seit Juni 2017 war die Emschergenossenschaft vor allem mit dem Ausbau der Schachtbauwerke sowie der oberflächlichen Wiederherstellungsarbeiten beschäftigt. Diese sind nun abgeschlossen.

Überglücklich zeigt sich vor allem Carsten Machentanz, Projektleiter der Emschergenossenschaft beim AKE-Bauabschnitt 40. „Es war definitiv das größte Projekt meiner Berufslaufbahn. Der großartigen Leistung des gesamten Teams ist der erfolgreiche Abschluss dieses Teilprojektes des Emscher-Umbaus zu verdanken“, sagt der 50-Jährige.

Imposante Zahlen
Die Investitionssumme von 199 Millionen Euro ist übrigens nicht die einzige Zahl, die beeindruckt: Die Emschergenossenschaft hat in dem Bauabschnitt rund 7600 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut. Zum Vergleich: Der Pariser Eiffelturm wiegt „nur“ zirka 7300 Tonnen. Der verbaute Beton hat ein Gesamtgewicht von rund 135.000 Tonnen (der Kölner Dom hat ein Gewicht von etwa 160.000 Tonnen). Insgesamt wurden rund 290.000 Kubikmeter Boden ausgehoben – zum Vergleich: Der Oberhausener Gasometer hat ein Volumen von zirka 347.000 Kubikmeter. Imposant waren auch die Dimensionen der beiden Tübbingbaumaschinen: 87 Meter lang war jeweils ein Gerät, stolze 270 Tonnen wog es.

Der Abwasserkanal Emscher wurde im Bauabschnitt 40 in Tiefenlagen von 25 bis 37 Metern verlegt. Die Kanalelemente haben Innendurchmesser von 2,60 Meter. Anders als in den anderen AKE-Bauabschnitten 20 (Bottroper Stadtgebiet) und 30 (Bottrop-Ost bis Dortmund) wurde der Abwasserkanal Emscher in Oberhausen nicht im Rohrvortrieb verlegt, sondern im sogenannten Tübbingausbau. Dabei wird das Rohr aus einzelnen Segmenten direkt in der Vortriebsmaschine hergestellt. Der AKE erreicht in Oberhausen-Biefang übrigens seinen „Tiefpunkt“ – knapp drei Meter unter dem Meeresspiegel.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden.

Nähere Informationen auf www.eglv.de