Rathaus Oberhausen

Theater: Uraufführung von Toxic

Bild: 	Technocandy, das sind Frederik Müller, Golschan Ahmad Haschemi und Banafshe Hourmazdi. (Foto: Alma)
Technocandy, das sind Frederik Müller, Golschan Ahmad Haschemi und Banafshe Hourmazdi. (Foto: Alma)

Drei Wachtürme, drei Schutzhelme, ein (Fahrrad-)Weg: In dem Stück Toxic absolviert das Trio Mave, Dave und Rave eine Ausbildung bei der Polizeiakademie. Die Uraufführung feiert am Freitag, 4. Mai 2018, Premiere (ausverkauft) im Theater Oberhausen.

Uniform, Gruppenrituale und Survival-Training: Vorbereitung auf den Tag X. Toxic spielt an einem Ort, an dem Deutschland sich selbst performt und sich an Grundwerten und Selbstbildern versucht: „Wir sind die letzte Möglichkeit für unser Volk und unser Heimatland! Wir haben keine mögliche, weitere Möglichkeit!“ Wenn Deutschland ein Radfahrer wäre, trüge es einen Fahrradhelm.

Der Druck steigt
Zurück zu den drei Akteuren und Akteurinnen: Während Rave neu in die Gruppe aufgenommen wird und in der Hierarchie ganz schnell nach oben schießt, versucht Ausbilder Mave vergebens, eine Autorität zu wahren, die er nie hatte. Dave eiert währenddessen als Sorgenkind durch die Akademie. Leben in der Schule oder Schule des Lebens? Der Druck steigt: Manchmal sind die Drei einfach nur fertig und brauchen eine Schulter zum Anlehnen, denn das ist ja auch alles ziemlich belastend.

Technocandy, das sind Golschan Ahmad Haschemi (Kulturwissenschaftlerin, Regisseurin), Frederik Müller (Autor, Regisseur) sowie Ensemblemitglied und Regisseurin Banafshe Hourmazdi. Das Performancekollektiv arbeitet seit 2016 in dieser Konstellation zusammen. Sie finden: Die Theaterlandschaft in Deutschland ist zu weiß. Sie setzen den Kontrapunkt als drei Künstler/Innen, die aus politischen, biografischen und künstlerischen Gründen in der hiesigen Theaterlandschaft diese Norm nicht hinnehmen möchten. Für ihre Stücke weben sie ein dichtes Netz aus Performance, Popkultur und Politik.

Arbeiten im Kollektiv
Technocandy über ihre Arbeitsweise „Wir arbeiten im Kollektiv als Kollektiv. Als Material benutzen wir eigene Texte und E-Mails, Popsongs, Zeitungsartikel, Filme, Reportagen und modernen Tanz. Unser Arbeitsprozess beginnt mit einer riesigen, unkontrollierten Sammlung. Wir bringen jeweils Material von da mit, wo wir gerade stehen. Gemeint ist das Leben. Daraus kristallisieren wir nach einiger Zeit ein Hauptthema oder mehrere. Wir verdichten das Material und entwickeln daraus eine Geschichte. Man könnte auch sagen, aus der Masse pressen wir einen wunderschönen Diamanten! Für Toxic ist es die Geschichte der drei Polizeischüler.“

Von und mit Technocandy: Golschan Ahmad Haschemi, Banafshe Hourmazdi und Frederik Müller; Bühne: Debo Kötting; Dramaturgie: Elena von Liebenstein

Premiere Uraufführung: Freitag, 4. Mai 2018, um 19.30 Uhr im Saal 2 (ausverkauft)
Weitere Termine: 6. Mai 2018, 18 Uhr, 21. Juni 2018, 19.30 Uhr

Tickets
14 Euro / ermäßigt 5 Euro
Karten gibt es an der Theaterkasse und online unter www.theater-oberhausen.de
Telefon 0208 8578-184, E-Mail: besucherbuero@theater-oberhausen.de

Mehr Infos: http://www.theater-oberhausen.de/programm/stuecke.php?SID=607