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Schnellere Hilfe für Infarkt-Patienten

Bild: Gerd Auschrat, stellv. Feuerwehrchef, der Kardiologe Dr. Butz und der ärztl. Leiter des Rettungsdienstes, Dr. Wielfried Abel (v.li.), präsentieren die lebensrettende Technik. (Foto: Stadt Oberhausen)
Gerd Auschrat, stellv. Feuerwehrchef, der Kardiologe Dr. Butz und der ärztl. Leiter des Rettungsdienstes, Dr. Wielfried Abel (v.li.), präsentieren die lebensrettende Technik. (Foto: Stadt Oberhausen)

Um im Notfall lebenswichtige Zeit zu sparen, führt der Rettungsdienst der Feuerwehr Oberhausen die EKG-Telemetrie ein. Ab sofort ist es möglich, das bereits vor Ort durchgeführte Elektrokardiogramm (EKG) des Notfall-Patienten - z. B. in dessen Wohnzimmer oder auf dem Sportplatz – direkt an das nächstgelegene Oberhausener Krankenhaus mit Herzkatheterlabor zu übermitteln. So sind entweder die Ärzte des Evangelischen Krankenhaus Oberhausen (EKO) oder dem Katholischen Klinikum Oberhausen (KKO) schon vor dem Eintreffen des Patienten über dessen akute Erkrankung informiert und können sofort notwenige Maßnahmen einleiten.

Optimierung der Versorgungszeiten für Herzpatienten
Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt müssen die Symptome rasch erkannt, der Patient notärztlich versorgt und umgehend ins Krankenhaus transportiert werden. Erst hier kann seine Erkrankung mittels Herzkathetereingriff behandelt werden. „Der Notarzt kann das EKG nun direkt an die Fachärzte in der Klinik übermitteln und muss dieses nicht mehr – wie vorher üblich – mündlich beschreiben“, so Dr. Wilfried Abel, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Oberhausen. Weil die Fachärzte in der Klinik die Daten vorliegen haben, können sie sofort eine exakte Diagnose stellen und die Therapie festlegen. Während der Patient noch in der Anfahrt ist, kann in der Klinik bereits der Kathetereingriff vorbereitet werden, so dass das Katheterteam bei Ankunft bereitsteht, erläutert Dr. Florin Laubenthal, Chefarzt der kardiologischen Klinik am EKO. „Im Einzelfall hängt das Überleben des Patienten von diesen eingesparten Minuten ab“, so der Chefarzt weiter.

Bei einem Herzinfarkt sofort den Notruf 112 wählen
Zeit zu gewinnen, hat bei einem Herzinfarkt die höchste Priorität. Daher liegt den Kardiologen besonders am Herzen, dass auch die Betroffenen umgehend handeln. „Leider warten Patienten und Angehörige oft zu lange, bis sie den Rettungsdienst rufen“, sagt PD Dr. Thomas Butz, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am KKO. „Schmerzen in der Brust, die in den linken Arm und Kiefer ausstrahlen, verbunden mit Kaltschweißigkeit und Luftnot, das sind eindeutige Alarmsignale", zählt Dr. Butz auf. „Bei einem Herzinfarkt kommt es auf jede Minute an. Es ist wichtig, schnell zu reagieren, denn geschädigtes Herzmuskelgewerbe ist unwiderruflich verloren“, betont Dr. Butz. Für Kardiologen gelte deshalb der Spruch: „Zeit ist Muskel“, da der Herzmuskelschaden bei einem Herzinfarkt umso geringer ist, je eher ein verschlossenes Herzkranzgefäß wieder eröffnet (Contact Balloon Time) wird.

„Durch die enge Zusammenarbeit und den direkten Informationsfluss zwischen Rettungsdienst und den Krankenhäusern, gehen wir einen wichtigen Schritt, die Versorgung von Notfallpatienten in Oberhausen mit dem Einsatz modernster Technologie weiter zu optimieren“, dabei werden die Kosten für die Umrüstung der EKG Geräte alleine durch die Stadt Oberhausen getragen, erläutert Rainer Porsch, Leiter der Stabstelle Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr Oberhausen.