Rathaus Oberhausen

Bildband: Oberhausen in den 60er-Jahren

Bild: Blick von der Stadt zum Hochofen A der HOAG. Die Mülheimer Straße durchzieht das Bild. (Foto: Rudolf Holtappel, Stadtarchiv)
Blick von der Stadt zum Hochofen A der HOAG. Die Mülheimer Straße durchzieht das Bild. (Foto: Rudolf Holtappel, Stadtarchiv)

Spannend und kontrastreich waren die 60er-Jahre. Diese Zeit des rasanten Aufbaus und der Modernisierung lässt der neue Bildband „Aufbruch und Maloche – Oberhausen in den 60er-Jahren" wieder auferstehen. Er zeigt beeindruckende, großformatige Fotografien aus den Sammlungen der drei bedeutenden Oberhausener Fotografen Ruth Gläser, Hermann Feldmann und Rudolf Holtappel. Das Autoren-Team vom Stadtarchiv Oberhausen hat aus der Fülle des Materials etwa 100 aussagekräftige Fotos ausgewählt.

Die 60er-Jahre in Oberhausen – wie sahen sie aus? Die Stadt war einer der größten Montanstandorte Deutschlands, wo jede zwölfte Tonne deutschen Stahls gekocht wurde. Doch in mehr als einem halben Jahrhundert vollzogen sich viele einschneidende Veränderungen, die das Lebensgefühl und das Erscheinungsbild der Stadt tiefgreifend veränderten. In kaum einer anderen Kommune des Ruhrgebiets ist der Strukturwandel von der Montanindustrie zur Dienstleistungsgesellschaft so sichtbar.

Alltag und Wirtschaftswunder
Der Bildband zeigt die Vielfalt der 60er-Jahre in Oberhausen: von der Maloche bei Kohle, Eisen und Stahl, deren beginnende Krise, über die Umgestaltung des Stadtbildes bis zu den Freizeitangeboten, die die Menschen bewegten. Es formt sich das Bild einer Industriestadt im fortgeschrittenen Wirtschaftswunder, die auf überraschend vielen Feldern am Puls der Zeit war, die Aufbrüche eines turbulenten Jahrzehntes mitgestaltete. Das reicht von den Internationalen Kurzfilmtagen über das K 14, Deutschlands erstes soziokulturelles Zentrum, bis zur Gründung des Friedensdorfes International für die Kinderopfer des Vietnam-Krieges.

Der Bildband ergibt ein lebensechtes Spiegelbild dieser ereignisreichen Jahre, in denen sich vieles schnell veränderte. Aber nicht nur offizielle Ereignisse und Höhepunkte der Epoche, sondern auch der Alltag der Menschen wird ins Bild gerückt. Manche Bilder scheinen aus dem eigenen Familienalbum zu stammen, und oft schaut man den abgebildeten Menschen genau ins Gesicht, weil man meint, einen Verwandten zu erkennen. Gut recherchierte Texte der Autoren geben Erläuterungen zu jedem Foto und machen den Bildband auch für die jüngere Generation interessant, für die die 60er-Jahre einfach nur ein Stück Geschichte sind.

Bibliographische Angaben

Aufbruch und Maloche Oberhausen in den 60er-Jahren
Stadtarchiv Oberhausen (Hrsg.)
Verlag Wartberg
96 Seiten, gebunden, zahlr. S/w-Fotos
Preis: 19,90 Euro
ISBN 978-3-8313-3223-6