Rathaus Oberhausen

Dritte Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge eingerichtet

Bild: Die Stötznerschule.
Die Stötznerschule.

Auf Weisung der Bezirksregierung hat die Stadt Oberhausen kurzfristig eine zusätzliche Erstaufnahmeeinrichtung des Landes für Flüchtlinge in der ehemaligen Hauptschule Eisenheim eingerichtet. Gleichzeitig mussten die Kapazitäten der erst vor zwei Wochen geschaffenen Erstaufnahme in der ehemaligen Stötznerschule erweitert werden.

Außerdem mussten 40 zusätzliche Plätze in der Turnhalle der Stötznerschule bereit gestellt werden. In den Räumen der ehemaligen Hauptschule Eisenheim an der Erikastraße wurden im Wege der Amtshilfe kurzfristig 170 Flüchtlinge untergebracht. Nach Auskunft von Sozialdezernentin Elke Münich hatte sich das Land Nordrhein-Westfalen allein in der ersten Wochenhälfte auf die Unterbringung von 9500 Flüchtlingen eingerichtet. Sie sind am Wochenende zusätzlich über Ungarn nach Deutschland gekommen, vornehmlich aus Syrien, dem Irak und Afghanistan.

„Wir stehen im ständigen Kontakt mit der Bezirksregierung“, verweist Münich auf die immer unsichere Informationslage und die immer kürzeren Reaktionszeiten für die Kommunen. „Das bedeutet für alle Beteiligten, dass wir zunehmend improvisieren müssen. Betten, die wir vorsorglich bereits nach Bezug der Stötznerschule bestellt haben, sind noch gar nicht eingetroffen. Da werden schon wieder neue Schlafgelegenheiten benötigt.“

Im „Task Force Flüchtlinge“ mit Vertretern aller beteiligten städtischen Fachabteilungen, der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH OGM, des Deutschen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und der Polizei liefen die Vorbereitungen für die Bereitstellung der neuen Plätze auf Hochtouren. Erschwert wurden die Vorbereitungen erneut dadurch, dass weder die genaue Zahl der Zuweisungen noch Herkunft und Sprache der Flüchtlinge bekannt waren, ebensowenig wie Alter und Angaben über Familienverbände oder alleinreisende Personen.

Die Hauptschule Eisenheim ist erst Ende Juli geschlossen worden. Die Verpflegung und soziale Betreuung sowie den Sanitätsdienst hat wie in den beiden bisherigen Oberhausener Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes das Deutsche Rote Kreuz übernommen. Die medizinische Ersterfassung und -untersuchung erfolgte durch das Gesundheitsamt Oberhausen mit Unterstützung durch freiwillige niedergelassene Ärzte. Duschen und Waschgelegenheiten gibt es zunächst nur in der benachbarten Turnhalle, ein entsprechender Container wurde bestellt. Schul- und Vereinssport ist in der Halle bis auf weiteres nicht möglich. Die bisherigen Nutzer werden kurzfristig durch die Stadt informiert.

„Vor uns lag einmal mehr ein erheblicher logistischer Kraftakt mit immer stärkerem zeitlichen Druck“, so Sozialdezernentin Elke Münich und Immobiliendezernent Jürgen Schmidt. „Wir hoffen weiterhin auf die Unterstützung durch Anwohner und Ehrenamtler.“ Vor dem Hintergrund der immer dramatischeren Situation bittet die Stadt ausdrücklich um Verständnis, „dass wir die Nachbarschaft nicht eher informieren konnten“.