Rathaus Oberhausen

Mit Thermografie Energie und Geld sparen

Bild: Die hellen Stellen zeigen an, wo Wärme verloren geht.
Die hellen Stellen zeigen an, wo Wärme verloren geht.

Wer in Zeiten von Smartphones und Selfie-Sticks noch ein ungewöhnliches Erinnerungsfoto sucht, war am Dienstag richtig am Stand der Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW im Foyer des Technischen Rathauses. Dort konnten sich Besucher von einer kleinen Infrarotkamera ablichten lassen, mit der sonst Gebäudeteile auf Wärmelecks untersucht werden. Die knallbunten Bilder, deren Farbgebung durch Temperaturunterschiede entsteht, gab es als Andenken mit nach Hause.

Hintergrund ist eine aktuelle Aktion, bei der Eigenheimbesitzer in Oberhausen ein Komplettpaket mit Wärmbildern ihres Gebäudes und einer „Energieberatung bei Ihnen zu Hause“ erhalten. Dabei macht zunächst ein professioneller Thermograf Außenaufnahmen vom Haus. Dann folgen die Deutung durch einen Energieberater der Verbraucherzentrale NRW und ein Beratungstermin vor Ort. Denn: „Die Thermo-Fotos sind nicht selbsterklärend, sondern können auch zu Fehlschlüssen führen“, so Energieberaterin Martina Zbick.
 
Die Energieexpertin analysiert die Bilder deshalb genau, gleicht sie mit ihrem Eindruck vor Ort ab und zeigt dann auf, wo kostbare Wärme verloren geht. Häufig entweicht diese über das Dach, die Fenster und die Türen. Auch dünne Wände an Heizkörpernischen und ungedämmte Außenwände sind typische Energielecks. Bei Aktionen mit Wärmebildern hat Thermograf Andreas Buchwald aber auch schon alte Fenster gefunden, die nur dürftig zugemauert waren, von denen die Bewohner aber nichts ahnten.

Sind die Schwachstellen gefunden, erläutert Zbick, was die Eigentümer dagegen tun können, was das ungefähr kosten wird und wie viel sich dadurch sparen lässt. „Alle Empfehlungen richten sich nach dem Budget und den Wünschen der Eigentümer“, betont die Expertin. „Es geht nicht um die größtmögliche Sanierung, sondern um sinnvolle Maßnahmen, die zur Situation passen.“

Die städtische Umweltdezernentin Sabine Lauxen bringt es auf den Punkt: „Klimaschutz, Energie- und Kostensparen ist in kaum einem Bereich so eng verknüpft wie bei der Gebäudesanierung. Versuchen Sie mal, ein altes Auto auf die Hälfte oder sogar auf ein Drittel des Spritverbrauchs zu bringen! Das ist beim Wärmebedarf alter Häuser durchaus möglich und unsere Thermografieaktion mit Energieberatung zeigt den Weg dahin“.

Die Stadt Oberhausen führt seit 2008 mit der Verbraucherzentrale NRW als Partner die Sonderaktion Thermografie plus Energieberatung durch. Auch die Energieversorgung Oberhausen AG (evo) ist in diesem Jahr wieder Partner der Aktion und bringt ihr Know-how mit ein: „Gebäude bieten Potenzial für mehr Energieeffizienz. Die Energie, die wir als Energieversorger in die Häuser liefern soll nicht gleich wieder durch alte Fenster, schlecht gedämmte Außenwände und Dächer verpuffen,“ sagt Arnd Mucke, Vertriebsleiter der evo.

Der Gesamtpreis für Thermografieaufnahmen plus Energieberatung beträgt 180 Euro. Die evo unterstützt die Aktion durch ein eigenes Förderprogramm mit 40 Euro, die als Zuschuss nach Durchführung der Energieberatung bei der evo beantragt werden können. Mit diesem Zuschuss kostet das Gesamtpaket also exklusiv für Oberhausener Hausbesitzer unterm Strich nur 140 Euro.

Weitere Informationen gibt es unter www.vz-nrw.de/thermoaktion oder telefonisch unter 0180 1 11 5 999 (Festnetzpreis 3,9 ct/min, Mobilfunkpreis max. 42 ct/min) und unter 911 086 30 Telefonnummer sowie bei der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale an der Paul-Reusch-Str.34 im Bert-Brecht-Haus.