Rathaus Oberhausen

Grenzüberschreitende Geschichten

Bild: Autorin Paola Malgeri Knaup (Mitte) mit Desbina Kallinikidou (Büro für Interkultur) und Verleger Wilhelm Kurze. (Foto: Stadt Oberhausen)
Autorin Paola Malgeri Knaup (Mitte) mit Desbina Kallinikidou (Büro für Interkultur) und Verleger Wilhelm Kurze. (Foto: Stadt Oberhausen)

„Rom – Oberhausen“ lautet der Titel eines deutsch-italienischen Erzählbandes, den die Oberhausenerin Paola Malgeri Knaup geschrieben hat und der gerade mit Unterstützung des städtischen Büros für Interkultur im Verlag Karl Maria Laufen erschienen ist. Die neun Geschichten erzählen von Liebe und Leid, von Abschied und Ankunft, von langer Freundschaft und flüchtiger Bekanntschaft.

Viele Gemeinsamkeiten
„Rom – Oberhausen: hin und zurück“ ist die erste Erzählung überschrieben: Eines Tages, als sie mit dem Regionalzug zu Verwandten fährt, bemerkt Malgeri Knaup am Bahnhof Roma Ostiense das Skelett des bescheidenen römischen Gasometers. Sie, die schon seit längerer Zeit in Oberhausen wohnt, erkennt Gemeinsamkeiten zwischen der italienischen Metropole und der Stadt im Ruhrgebiet. „Nie hätte ich gedacht, dass ich mich als waschechte Römerin auch in so einem postindustriellen Monument wiedererkennen würde. Und sowohl Rom als auch Oberhausen und ein Großteil des Ruhrgebiets sind von unendlich vielen unterirdischen Gängen und Tunnel durchzogen.“ Autobiographisches kennzeichnet auch die anderen Geschichten.

Autobiographisches Material
Zum Schreiben kam die 57-jährige gebürtige Römerin nach einer schweren Diagnose im Jahr 2006. Als sie zur Kur auf Borkum war, habe sie eines Nachts Szenen ihres Lebens geträumt. „Es war wie ein Trailer für einen Film, alle wichtigen Stationen kamen darin vor.“ Am Morgen schrieb sie alles auf, in drei Stunden. Ihre erste Erzählung war fertig. So ging es später weiter. „Wenn ich einen Einfall habe, setze ich mich hin und schreibe. Und fertig“.

Die Lieblingsgeschichte von Verleger Wilhelm Kurze heißt „Die Farbe der Augen“. Sie handelt von Lavinia, einer Frau, die sich immer wieder verliebt, vor allem in Augen. Ihren ersten Liebhaber trifft sie auf einem Flughafen. Dort hat die Autorin auch ihren Ehemann kennengelernt. Von ihm stammt der Umschlagentwurf des Erzählbandes, den Kolosseum und Gasometer zieren.

Ermöglicht hat das Buch-Projekt das Büro für Interkultur der Stadt. "Wir haben Autorin, Verleger und Übersetzerin zusammengebracht und auch einen Druckkostenzuschuss gegeben", sagt Desbina Kallinikidou von der Stadt Oberhausen.

Der zweisprachige Erzählband „Rom – Oberhausen“ von Paola Malgeri Knaup, in der Übersetzung von Isabel Leppla, ist in einer Auflage von 300 Stück im Verlag Karl Maria Laufen erschienen und kostet 12 Euro.