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Christo kommt 2013 wieder in den Gasometer

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So hat Christo bereits 2010 das "Big Air Package" im Gasometer skizziert. (Foto: Gasometer Oberhausen)

Der weltbekannte Verpackungs- und Installationskünstler Christo kehrt im kommenden Jahr mit einer spektakulären Aktion in den Gasometer Oberhausen zurück. Unter dem Titel „Big Air Package“ wird er vom 15. März bis 30. Dezember 2013 eine nahezu raumfüllende Skulptur in der riesigen Industriekathedrale präsentieren.

Die Skulptur wird im Gasometer-Inneren errichtet und aus 20 350 Quadratmetern lichtdurchlässigem Gewebe und 4 500 Metern Seil gefertigt. Im aufgeblasenen Zustand erreicht die Hülle bei einem Gewicht von 5,3 Tonnen eine Höhe von 90 Metern, einen Durchmesser von 50 Metern und ein Volumen von 177 000 Kubikmetern.

Das riesige „Luft-Paket“ wird nahezu von Wand zu Wand des ehemaligen Gasspeichers reichen und lediglich einen schmalen Gang frei lassen, um die Skulptur zu umschreiten. Besichtigt werden kann es sowohl von außen als auch von innen. Luftschleusen werden es den Besuchern erlauben, das sich selbst tragende Paket zu betreten. Zwei Gebläse erzeugen einen konstanten Luftdruck von 30 Pascal (0,3 Millibar) und halten das Kunstwerk aufrecht.

Big Air Package wird damit die größte jemals geschaffene aufblasbare Hülle sein, die ohne ein Skelett auskommt. Beleuchtet durch die Dachfenster des Gasometers, wird das Kunstwerk im gesamten Inneren ein diffuses Licht erzeugen, die üblichen Geräusche dämpfen und so eine Atmosphäre der Ruhe und kontemplativen Stille schaffen.

Besucher erleben den Innenraum von „Big Air Package“ als eine Kathedrale der Luft. Die Skulptur soll so künstlerisch ein Zeichen für die Kostbarkeit und die Verletzlichkeit unserer Atmosphäre setzen, die uns tagtäglich umgibt, schützt und am Leben hält.

Ihre erste aus Luft bestehende Skulptur haben Christo und seine verstorbene Jeanne-Claude im Jahr 1966 geschaffen. Ihr letztes und bis heute größtes Luftpaket errichteten die Künstler 1968 zur documenta IV in Kassel. Es hatte eine Höhe von 85 Metern, einen Durchmesser von 10 Metern und ein Volumen von 5 600 Kubikmetern.

Im Gasometer Oberhausen sorgten Christo und Jeanne-Claude bereits 1999 mit einer Installation für Aufsehen: Aus 13 000 Ölfässern errichteten sie „The Wall“, eine 26 Meter hohe Mauer, die das Industriedenkmal auf seiner gesamten Breite durchzog. Das Kunstwerk war einer der Höhepunkte der Abschlusspräsentation der Internationalen Bauausstellung Emscher Park, die den Umbau des industriellen Kernraumes des Ruhrgebiets beinhaltete.

Werkschau aus fünf Jahrzehnten

Begleitet wird die Skulptur Big Air Package von einer Ausstellung auf der untersten Ebene des Gasometers. Sie zeigt eine Auswahl der bedeutendsten Projekte, die Christo und Jeanne-Claude in den vergangenen fünf Jahrzehnten an unterschiedlichsten Orten der Welt realisiert haben. Großformatige Fotografien, Filme und Entwürfe erinnern an faszinierende, stets aber zeitlich begrenzte Kunstereignisse. Die großformatigen Fotografien von Wolfgang Volz lassen die Projekte in ihrer Schönheit und visionären Kraft aufscheinen und machen sichtbar, was die Werke von Christo und Jeanne-Claude verbindet.

Die Projektleitung für das „Big Air Package“ liegt bei Wolfgang Volz, der schon zahlreiche Christo-Projekte Realität hat werden lassen. Kurator der Werkschau ist Peter Pachnicke.

Weitere Infos unter www.gasometer.de