Rathaus Oberhausen

Zeche Sterkrade: Führung durch ein Industriedenkmal

Bild: 		Das rote Fördergerüst und die markante Schachthalle (Foto: Klaus-Peter Schneider/LVR)
Das rote Fördergerüst und die markante Schachthalle (Foto: Klaus-Peter Schneider/LVR)

Wer mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß unterwegs ist, kann es nicht übersehen. Und es lohnt sich, das Fördergerüst der Zeche Sterkrade näher in Augenschein zu nehmen. Seit 1903 steht es hier, umgeben von viel Grün, mit seiner markanten Schachthalle über Schacht 1. Im Jahr 2005 wurde es Industriedenkmal, zahlreiche aufwendige Sanierungsarbeiten folgten. Am Sonntag, 7. Januar 2018, können Besucher interessante Details über das Denkmal, die Geschichte der Zeche und das Leben und Arbeiten der Kumpel erfahren.

Das satt-rote Fördergerüst ist ein eingeschossiges Deutsches Strebengerüst der Bauart Promnitz 3. Die Bezeichnung geht auf den Erfinder dieser Gerüstform, den deutschen Ingenieur Baron Promnitz zurück. Der Zusatz „3“ wird verwendet, da das Tragwerk durch die drei schrägen Streben gebildet wird. Gibt es nur zwei Streben, dann spricht man von Promnitz 2. Die Benennung „Deutsches Strebengerüst“ hat die Konstruktion in Abgrenzung an den „Englischen Bock“ erhalten, eine Gerüstkonstruktion, die von der Nachbar-Insel stammt und weit verbreitet war.

Das Fördergerüst in Sterkrade zählt zu den ältesten und noch wenig erhaltenen Deutschen Strebengerüsten im Ruhrgebiet. Aus diesem Grund wurde es unter Schutz gestellt. Aber auch der Blick in die dazugehörige Schachthalle aus dem Jahr 1903 lohnt. 20 Meter hoch ragt sie in den Himmel. Diese Art der Schachthalle diente dazu, Arbeiter und Material, das be- und entladen wurde, vor Wind und Wetter zu schützen. Flüchtig betrachtet erinnert die Halle an einen Malakoffturm, da auch sie in massiver Bauweise aus Backstein und mit historischen Stilformen wie Rundbögen, Gesimsen und Schlusssteinen gefertigt ist. Die Schachthalle erfüllt aber anders als ein Malakoffturm keine statische Funktion.

Führungen Zeche Sterkrade, Oberhausen-Sterkrade
Sonntag (7.1.2018) um 14 Uhr
Dauer: ca. 90 Minuten
Preis: 5 Euro pro Person
Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt
Adresse: Von-Trotha-Straße, Oberhausen-Sterkrade
Weitere Informationen unter 0231 / 93 11 22 33 oder
www.industriedenkmal-stiftung.de